In Kärnten gestartet

Flugzeugabsturz in Italien: Drei Männer aus NÖ getötet

Niederösterreich
19.06.2011 14:18
Ein Kleinflugzeug mit drei Niederösterreichern an Bord ist am Samstagnachmittag im Apennin unweit der norditalienischen Stadt Piacenza abgestürzt. Zwei erfahrene Piloten aus dem Mostviertel starben noch an der Unglücksstelle, ein 35-jähriger Mann erlag am Sonntag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Das Unglück dürfte sich wegen der schwierigen Wetterbedingungen in der Gegend ereignet haben. Es hatte starker Wind geherrscht.

Es wurden bereits Untersuchungen eingeleitet. Ein Experte der italienischen Behörde für die Sicherheit im Luftfahrtverkehr (ANSV) sammelte am Unglücksort technische Informationen. Auch die Staatsanwaltschaft von Piacenza hat bereits Ermittlungen eingeleitet. Am Montag soll außerdem der zuständige Staatsanwalt über die Obduktion der Leichen entscheiden, danach sollen sie zur Überführung nach Österreich freigegeben werden.

Augenzeugen schlugen Alarm
Die Cessna 172 war vom Flugplatz Nötsch im Gailtal (Kärnten) abgeflogen und hatte die Badeortschaft Albenga in Ligurien angesteuert, berichtete die italienische Polizei. Nahe der Ortschaft Bobbio beobachten schließlich einige Personen den Absturz des Flugzeugs und schlugen Alarm. Ein Hubschrauber konnte binnen wenigen Minuten die Cessna lokalisieren, die in einer schwer erreichbaren Berggegend niedergegangen und in Brand geraten war.

Retter mussten zu Fuß zur Unglücksstelle vordringen
Die Rettungsmannschaft schaffte es allerdings erst nach einer Stunde, das Flugzeug zu Fuß über steile Bergwege zu erreichen und den Überlebenden zu bergen. Er wurde etwa 20 Meter vom Wrack entfernt entdeckt und konnte noch einige Worte mit den Einsatzkräften sprechen. Sein Zustand war allerdings von Anfang an sehr kritisch. Der 37-jährige Reinhard H. aus Wieselburg wurde mit einem Hubschrauber in das Krankenhaus von Parma geflogen.

Mit schweren Brandwunden auf 75 Prozent des Körpers und mehreren Knochenbrüchen wurde der Verunglückte auf der Intensivstation behandelt, bis die Ärzte schließlich den Kampf um das Leben des Mannes verloren.

Helfer: "Haben mit allen Kräften versucht, Leben zu retten"
Die beiden Piloten, Johann G. (62) aus Wieselburg und dessen "Co" Hans S. (58) aus Gottsdorf, seien sofort tot gewesen. Ihre Leichen seien verkohlt und wurden in ein Krankenhaus in Piacenza gebracht, berichteten die Carabinieri.

Die Exekutive und die Rettungsmannschaften sprachen den Hinterbliebenen der Opfer ihr Beileid aus. "Wir trauern mit den Angehörigen und sind ihnen in dieser schwierigen Stunde nahe. Sie sollen wissen, dass wir wirklich mit allen Kräften versucht haben, das Leben des Verletzten zu retten", berichtete der Carabinieri-Kapitän Fabio Longo, der an der Bergungsaktion teilgenommen hatte.

Das österreichische Außenministerium war ebenfalls eingeschaltet, das Bürgerservice stand bereits kurz nach dem Unglück in Kontakt mit den Angehörigen. Einige Familienmitglieder seien bereits aus Niederösterreich in Piacenza eingetroffen, teilten die Carabinieri am Montag mit.

Verunglückte kannten die Strecke sehr gut
Mit der abgestürzten Maschine war ein weiteres Flugzeug mit Österreichern an Bord abgeflogen, das plangemäß in Albenga eintraf. Die Freunde der verunglückten Piloten verließen die Stadt am Sonntag. Sie berichteten, dass sie mit den Verunglückten ursprünglich nach einer Zwischenlandung in Albenga nach Spanien weiterreisen wollten. Die beiden verunglückten Piloten sollen die Strecke zwischen Nötsch im Gailtal und Albenga gut gekannt haben. "Ich kenne keinen erfahreneren Piloten als den Hans. Er wusste von den Gefahren über dem Apennin-Gebirgszug und hätte auch bei Windturbulenzen nicht die Kontrolle verloren. Ich glaube nicht an einen Pilotenfehler", so Karl B., der vorausgeflogen war und die Absturzstelle nahe Bobbio auch persönlich aufgesucht hatte.

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