Fotos gefunden

OÖ: Arzt soll in Ferienlager Kind missbraucht haben

Oberösterreich
17.06.2011 12:12
Ein oberösterreichischer Arzt soll sich während eines Italien-Aufenthalts an einem kleinen Buben sexuell vergangen und kinderpornografische Fotos gemacht haben. Der 45-jährige Mediziner wurde am Mittwoch nach Hinweisen von Zeugen und zwei Hausdurchsuchungen festgenommen. Der Übergriff - es handelt sich laut Staatsanwaltschaft um einen Einzelfall - soll während eines Ferienlagers für Kinder passiert sein, das der Arzt selbst veranstaltet hatte.

Gerüchte um den 45-Jährigen waren offenbar schon seit Langem kursiert. Nach den Zeugenaussagen und wochenlangen Ermittlungen hatte die Polizei Mittwoch früh schließlich die Ordination sowie die Privatwohnung des Verdächtigen durchsucht. Im Zuge der Amtshandlungen wurde laut Staatsanwaltschaft Wels einschlägiges Bildmaterial sichergestellt. Die Exekutive berichtete über "Tonnen von belastendem Material" auf dem PC des Mannes.

Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Manfred Holzinger, am Donnerstag im Gespräch mit krone.at erklärte, handle es sich bei dem mutmaßlichen Missbrauchsopfer um einen sieben- bis achtjährigen Buben. Auf den Fotos seien allerdings mehrere Kinder zu sehen.

Ferienlager als Tatort
Tatort sei laut Holzinger "der private Bereich" und nicht die Ordination gewesen. Nach Informationen der "Krone" dürften die Fotos in Ferienlagern bzw. Sommerurlauben für Kinder entstanden sein, die der Verdächtige selbst unter anderem in Italien veranstaltete - dort soll er auch den Buben missbraucht haben. Laut Behörden darf jeder als Privatperson derartige Lager veranstalten. Es sei lediglich das Einverständnis der Eltern nötig.

Der praktische Arzt dürfte schon seit Jahren Bildmaterial hauptsächlich für den Eigengebrauch angefertigt haben, zudem soll ein Tausch mit einer unbekannten Person im Ausland stattgefunden haben. Laut Staatsanwaltschaft gebe es auch Hinweise auf eine Anzeige in Kärnten in den 90er-Jahren.

Neben des mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs werde wegen pornografischer Darstellung Minderjähriger sowie wegen Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses ermittelt. Der Mediziner befindet sich in Untersuchungshaft und soll sich - nachdem die Fotos sichergestellt worden waren - geständig gezeigt haben. Die Ermittlungen und Befragungen seien aber noch nicht abgeschlossen, hieß es am Donnerstag.

Vorerst kein Berufsverbot
Die zuständige Behörde sieht indes keinen Handlungsbedarf, ein vorläufiges Berufsverbot gegen den Verdächtigen zu verhängen. Dieses könnte der Landeshauptmann nur dann aussprechen, wenn die möglichen Straftaten im Rahmen der ärztlichen Tätigkeit geschehen wären, hieß es am Freitag aus dem Büro von Josef Pühringer. Auch die Ärztekammer wird vorerst nicht aktiv, weil sie von der Staatsanwaltschaft Wels noch nicht offiziell über den Fall informiert worden sei.

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