Spatzen, Rotkehlchen, Meisen - zehn bis 15 Vögel will "Aufdecker" Andreas R. auf den Leimbrettern kleben gesehen haben. Wirklich verifizieren lässt sich seine Version durch das von ihm selbst geschossene Handy-Foto, das er krone.at zukommen ließ, freilich nicht. R. ist von der Tierquälerei im Lagerhaus Langenlois aber überzeugt. "Die Verantwortlichen vom Lagerhaus erklären, damit das Saatgut vor Mäusen schützen zu wollen. Tatsächlich aber verenden auch etliche Vögel, die gerade in Europa besonderen Schutz genießen", wettert er.
Petrovic fordert Konsequenzen für "diesen Wahnsinn"
Rückendeckung erhält R. von Tierschützerin Madeleine Petrovic von den Grünen. Sie poltert gegenüber krone.at: "Man darf überhaupt keine Tiere zu Tode quälen. Sämtliche Fallen, die gegen Schädlinge aufgestellt werden, müssen sicher tödlich sein. Es kann nicht sein, dass Tiere einen ganzen Tag lang leiden müssen. Wer diesen Wahnsinn zu verantworten hat, gehört bestraft."
Das könnte in der Tat passieren. Denn Andreas R. erstattete bei der Polizei Langenlois Anzeige wegen Tierquälerei. Das kann laut Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen geahndet werden.
Lagerhaus-Verantwortliche geben sich kryptisch
Den Lagerhaus-Verantwortlichen war diesbezüglich bislang wenig Konkretes zu entlocken. Man wolle sich mit der - laut Tierschützern strengstens verbotenen - "Leimbretter-Strategie" eben vor Getreideschädlingen schützen. Dass dabei auch etliche Vögel zugrunde gehen, wird weder bestätigt noch zurückgewiesen. Jetzt liegt der Ball beim Gericht.
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