Im Web kennengelernt

15-jährige Buben vergewaltigt – Mann fasst fünf Jahre aus

Niederösterreich
09.06.2011 14:38
Wegen der Vergewaltigung zweier zum Tatzeitpunkt 15 Jahre alter Buben und des Sammelns sowie Verbreitens von Kinderpornos ist am Donnerstag ein 46-jähriger Techniker aus Wiener Neustadt von einem Wiener Schöffensenat - nicht rechtskräftig - zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ein verdeckter Ermittler hatte dem Treiben des Verdächtigen, der seine Opfer im Internet kennenlernte, ein Ende gesetzt: Der Beamte gab sich auf der Plattform selbst als Jugendlicher aus.

Der Verdächtige hielt gezielt nach minderjährigen Burschen Ausschau, die sich in ihrem Profil als bisexuell deklarierten, erklärte jener Polizist im Zeugenstand, der dem 46-Jährigen das Handwerk legte. "Er hat genau die herausgegriffen, die in einem Alter waren, wo sie mit niemandem über ihre sexuelle Orientierung sprechen konnten, weil die Eltern nichts wussten und sie in der Schule deswegen gehänselt worden wären. Die waren froh, jemanden zu finden, mit dem sie dann reden haben können. Das hat er ausgenützt", erläuterte der Polizist.

Kinderpornos bei Hausdurchsuchung entdeckt
Der Beamte nannte sich auf der Plattform Jan und gab sich als 13-Jähriger aus, worauf er vom Angeklagten angesprochen und alsbald in ein sexuell angehauchtes Gespräch verwickelt wurde. Als nach weiteren Gesprächen die Verdachtslage dicht genug schien, wurde bei dem Mann eine Hausdurchsuchung durchgeführt, bei der umfangreiches kinderpornografisches Material sichergestellt werden konnte.

Bei weiteren Ermittlungen stieß man auf zwei Burschen, denen der 46-Jährige in monatelangen Chats das Gefühl gegeben hatte, ihr erwachsener, verständnisvoller Freund zu sein, ehe er sie laut Anklage mit Gewalt zur Duldung sexueller Handlungen zwang. Einen dritten Buben soll der Angeklagte belästigt haben, nachdem er ihn zum Quad-Biken eingeladen hatte.

Bursch schrie: "Ich will nicht!"
Im ersten Fall soll der 46 Jahre alte Wiener Neustädter im Sommer 2009 einen 15-Jährigen mit einem ausgeborgten VW-Bus zu Hause abgeholt und zu nächtlicher Stunde zum Zentralfriedhof chauffiert haben. Auf einem Parkplatz soll er ihm das Leibchen ausgezogen und die Hose geöffnet haben. Als der Bub "Ich will nicht!" schrie, soll ihm der Angeklagte laut Anklage einen Stoß versetzt und ihn schließlich vergewaltigt haben.

Danach warf er ihm der Staatsanwaltschaft zufolge das Gewand zu und ließ den weinenden Buben zurück, während er mit dem Bus wieder nach Niederösterreich fuhr.

Zweiten Buben in Wohnung der Eltern missbraucht
Im zweiten Fall brachte der Mann einen ebenfalls 15-Jährigen dazu, ihn in der Wohnung seiner - berufsbedingt abwesenden - Eltern zu empfangen. Nach einem gemeinsamen Abendessen und dem Konsum einer Flasche Sekt soll der 46-Jährige dem Jugendlichen vorgemacht haben, er habe keine Möglichkeit mehr, nach Niederösterreich zu kommen, worauf ihm der 15-Jährige die Couch im Wohnzimmer zum Übernachten zuwies.

Nachdem sich der Schüler schlafen gelegt hatte, schlich sich der Techniker laut Anklage ins Kinderzimmer und missbrauchte den Buben.

Angeklagter: "Nur gekuschelt"
Der 46-Jährige bestritt vor Gericht die Missbrauchsvorwürfe. Mit dem einen Buben habe er nur "ein bissl gekuschelt und ihn an den Haaren gestreichelt. Aber das hat ihm nicht getaugt, da hab ich's lassen". Mit dem anderen habe er einvernehmlichen Geschlechtsverkehr gehabt, nachdem man im Internet Nackfotos ausgetauscht und ein Treffen vereinbart hatte: "Wir haben uns schon vorher ausgemacht, dass wir Sex haben wollten. Wir haben gekuschelt. Dann hab ich gefragt, ob er weitermachen will. Er hat Ja gesagt."

Das Gericht schenkte den Ausführungen des Angeklagten keinen Glauben und verurteilte ihn zu einer fünfjährigen Haftstrafe. Der Mann erbat Bedenkzeit, die Staatsanwältin gab vorerst keine Erklärung ab - das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.

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