Gute Sicht auf die Geschehnisse in und vor der Raiba in Oberwang hatten zwei Gemeindeamtsmitarbeiter von ihrem Bürofenster aus: "Die Männer mit den Kappen und Sonnenbrillen sind mir gleich verdächtig vorgekommen. Als sie zielstrebig zur Bank gingen, hab' ich die Polizei gerufen", berichtet ein Beamter.
Dann sahen er und seine Kollegin, dass der Filialleiter bedroht wurde und die vier mutmaßlichen Räuber dann zu ihrer Komplizin in einen roten Dacia stiegen: "'Was mach' ma?", hat meine Kollegin gefragt, und wir haben entschieden, ihnen nachzufahren." Die Gemeindebedienstete saß am Steuer, fuhr ruhig und unauffällig drei bis vier Autos hinter den Verdächtigen her. Ihr Kollege: "Das hat sie toll gemacht. So sind wir kaum ein Risiko eingegangen. Den Helden zu spielen, bringt da nichts."
"Ein bisserl wie in einem Krimi"
Zehn Minuten lang verfolgten sie den Wagen, bis sie bei der A1-Auffahrt Mondsee einen Streifenwagen sahen und den Polizisten den Hinweis gaben, erzählt der Gemeindemitarbeiter: "Im Nachhinein war es ein bisserl wie in einem Krimi." Kurz nach dem Hinweis der Verfolger konnten die Beamten die Verdächtigen schnappen. In der Pistole, die sie ihnen abnahmen, steckte eine Patrone: "Es kann sein, dass sie sich bei einem Schuss verkeilt hat und dieser nicht losgegangen ist", erklärt Hermann Feldbacher von der Sicherheitsdirektion.
Da die Waffe versagte, schlugen die Beschuldigten dem Filialleiter damit ins Gesicht. Er musste genäht werden, "aber es geht mir schon besser". Weil die Angestellten blitzschnell reagiert und zugesperrt hatten, waren die mutmaßlichen Täter nicht in die Schalterhalle vorgedrungen. Sie sind geständig.
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