Der Deutsche, der als "Mann fürs Grobe" der Rockerbande "Bandidos" gilt, war Ende April in Tschechien festgenommen und wegen eines Überfalles auf die Frau eines Bankdirektors im Mühlviertel ausgeliefert worden.
Er und ein Komplize sollen als Bettler an die Haustür gekommen sein und geläutet haben. Als die 61-Jährige öffnete, habe einer versucht, sie in das Haus zu drängen. Doch die Frau schrie lauthals und die beiden rannten davon. Über den 55-Jährigen wurde die Untersuchungshaft wegen des Tatverdachtes der versuchten erpresserischen Entführung verhängt.
Parallele zu Mordfall in Deutschland
Der Fall in Österreich hat eine Parallele zu einem Kriminalfall in Heidenheim in Deutschland. Das dortige Opfer ist ebenfalls eine Bankiersfrau. Die 54-jährige Maria Bögerl war am 12. Mai 2010 in ihrem Haus überfallen und im eigenen Wagen entführt worden. Noch am selben Tag erhielt ihr Ehemann einen Anruf, bei dem der Entführer Lösegeld in Höhe von 300.000 Euro forderte. Das deponierte Geld wurde aber nicht abgeholt. Die Familie flehte in einem dramatischen Fernsehappell um die Freilassung der Frau. Doch 22 Tage später wurde sie erstochen aufgefunden.
Die deutschen Ermittler wollen den in Linz Inhaftierten nun dazu befragen. Das Rechtshilfeansuchen wurde bereits abgeschickt.
"Bandidos" distanzieren sich
Die "Bandidos" haben auf ihrer Homepage die Erklärung im Zusammenhang mit dem Mordfall in Deutschland veröffentlicht, wonach der 55-Jährige kein Mitglied des "Bandidos MC" in Europa, Australien oder den USA sei. Es habe auch kein Mitglied Kontakt zu dem Verdächtigen. "Der Bandidos MC Germany distanziert sich von diesem schrecklichen Verbrechen und möchte mit diesem nicht in Zusammenhang gebracht werden."
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