Unfall mit Motorrad

Eingriff verweigert: Versicherung muss nicht zahlen

Salzburg
13.05.2011 19:32
Ein Salzburger hat nach einem Motorradunfall eine Arthroskopie am verletzten linken Knie verweigert, weil er sich - schlicht und einfach - gefürchtet hat. Erst nach drei Jahren stimmte er der zu. Doch da waren bereits irreparable Schäden aufgetreten und die Versicherung aus dem finanziellen Schneider - sie weigerte sich nach 8.000 Euro zu weiteren Zahlungen. Das Unfallopfer war anderer Ansicht und klagte.

Im März 2004 stürzte der Mann mit seinem Motorrad. Bei einer Untersuchung einige Tage später wurde ein Meniskusriss festgestellt. Der Arzt empfahl dringend eine Arthroskopie durchführen zu lassen. Doch der Patient weigerte sich. Und behauptete, er habe über derartige Eingriffe viel Negatives gehört.

Eingriff erst drei Jahre später zugestimmt
Bei der Arthroskopie handelt es sich um eine spezielle endoskopische Untersuchung von Gelenken. Dabei führt man ein Arthroskop - ähnlich einer kleinen Kamera - durch einen kleinen Hautschnitt in einen Gelenkraum ein. Auf diese Weise kann der Arzt direkt die Gelenkstrukturen betrachten und gleichzeitig, wie im Falle des Salzburgers vorgesehen, Operationen mit geeigneten Instrumenten durchführen. Dabei werden zusätzlich kleine Schnitte an dem betroffenen Gelenk angebracht.

Versicherung verweigerte weitere Zahlungen
Mehrere Ärzte drängten den Mann immer wieder zu der Operation. Erst drei Jahre später, 2007, ließ sich der Mann schließlich behandeln. Die Unfallversicherung hatte zu diesem Zeitpunkt bereits fast 8.000 Euro überwiesen, weitere Zahlungen verweigerte sie aber. Woraufhin der Mann klagte. Bei der Arthroskopie sei nämlich ein Knorpelschaden festgestellt worden, argumentierte er. Und ein solcher würde eine Entschädigung von 25.000 Euro rechtfertigen.

Doch die Klage wurde in allen drei Instanzen abgewiesen. Aus den Versicherungsbedingungen gehe klar hervor, dass ein Patient alles zur Minderung des Schadens unternehmen muss. Im konkreten Fall wäre es durch eine sofortige Arthroskopie gar nicht erst zu dem verhängnisvollen Knorpelschaden gekommen.

Kronen Zeitung

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