Gleichbehandlung

Billiges Busticket auch für Rentner ab 60 Jahren

Salzburg
11.05.2011 08:58
Das ist Gleichberechtigung einmal anders: Die Richter beim Verfassungsgericht halten es für illegal, dass Frauen schon ab 60 eine günstige Monatskarte im Bus bekommen, männliche Pensionisten aber erst ab 65. Die Stadt Salzburg ist deshalb Vorreiter in ganz Österreich: Damit es für Frauen keine Verschlechterung gibt, erhalten ab Juni auch Männer schon ab 60 den Zuschuss von 15 Euro.

"Die Gleichberechtigung kann nicht immer nur so funktionieren, dass es Verbesserungen für die Frauen gibt", findet die Vorsitzende im Sozialausschuss, Ulrike Saghi. "Bei den Dauerkarten für Senioren kehren wir den Spieß um – da tun wir jetzt etwas für die Männer." Es geht um die Monatskarten im Obus: Die Stadt zahlt 15 Euro Zuschuss – für Pensionistinnen ab 60, für Rentner erst ab 65.

Vorreiterrolle für Österreich
Das ist ein "Verstoß gegen das Gleichbehandlungsgesetz", urteilte der Verfassungsgerichtshof und hob diese Regelung ebenso auf wie bei Heizkostenzuschüssen oder Befreiungen von der Rezeptgebühr auf. "Wir wollen verhindern, dass es für Frauen eine Verschlechterung gibt", waren sich Stadtchef Heinz Schaden und Vize Martin Panosch einig. Darum übernimmt Salzburg eine Vorreiterrolle für ganz Österreich: Ab dem 1. Juni erhalten auch Pensionisten den Zuschuss – und damit ein günstiges Seniorenticket.

"Das wird rund 100.000 Euro im Jahr kosten"
Die Stadt greift dafür tief in die Tasche: "Wir rechnen, dass etwa 600 bis 700 Senioren den Zuschuss beantragen werden", berichtet die grüne Gemeinderätin Ulrike Saghi. "Das wird rund 100.000 Euro im Jahr kosten", hat die Finanzabteilung im Magistrat ausgerechnet. Der nötige Beschluss soll am Donnerstag in der nächsten Sitzung des Sozialausschusses gefasst werden – trotz Bedenken der städtischen Finanzer. "Bei diesem Beschluss geht es nicht nur um finanzielle Verbesserungen für die Senioren", ist Saghi überzeugt. Der Zuschuss zum Seniorenticket "ist auch ein Beitrag, damit wir den öffentlichen Verkehr in der ganzen Stadt fördern", sagt die Gemeinderätin.

von Robert Redtenbache, Kronen Zeitung

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