"Eine gute Lösung"

Reinigungsgerät soll Salzburger City von Pferdemist befreien

Salzburg
06.05.2011 14:34
Ein spezielles Reinigungsfahrzeug soll das Problem mit den herumliegenden Pferdeäpfeln und dem intensiven Uringeruch in der Salzburger Altstadt aus der Welt schaffen. Pferdewindeln lehnten die Fiaker-Fahrer bisher ab, ob nun das von der Halleiner Firma Trilety adaptierte Multicar tatsächlich den Mist der Rösser bis in die Fugen der Pflastersteine lupenrein beseitigen kann, wurde am Freitag vor den Festspielhäusern getestet. Fazit: Die Maschine ist eine gute Lösung, an dem Prototyp sind allerdings noch einige Änderungen erforderlich.

Die Spannung war groß, als der Vorbau der umfunktionierten Straßenkehrmaschine den frischen Pferdemist aufsaugte. Das kleine Fahrzeug zog eine saubere, feuchte Spur nach, nur am Rand klebten winzige Mistreste auf dem Straßenbelag. Ganz porentief funktionierte die besenlose Reinigung mit Hochdruckdüsen noch nicht. Die Düsen müssten noch stärker sein und das Saugmaul gehöre noch etwas verbreitert, lautete das Urteil der Stadträtin. Denn nur in der Fußgängerzone könne das Fahrzeug mehrmals hin und her fahren, um die Pferdeknödel restlos aufzusaugen - auf verkehrsreichen Straßen würden Staus verursacht.

Geruchsneutralisator wird ebenfalls eingesetzt
Franz Hafellner von der "Stangl Reinigungstechnik GmbH" sprühte noch einen Geruchsneutralisator auf den geputzten Streifen. "Das Mittel beinhaltet Mikroorganismen, die Geruchsbakterien fressen." Wenn die Maschine fertig konzipiert ist, dann könnten pro Stadtrunde rund 15 Liter des Produkts "Kiehl-Omni-fresh" über eine Sprühleiste vom Fahrzeug aus den Uringestank neutralisieren. Das Mittel sorgte bereits für angenehmen Geruch an der Kreuzung Hofstallgasse/Herbert von Karajan-Platz.

Schon der Prototyp funktioniert "nicht schlecht"
In den kommenden Wochen wird weiter getestet. "Es sind noch zig Versuche notwendig", meinte Firmen-Chef Claus Trilety. Aber schon der Prototyp funktioniere "nicht schlecht", so der Obmann der Salzburger Fiaker, Franz Winter. Ob die Fiaker zur Gänze für die Kosten aufkommen, ist noch nicht geklärt. Winter möchte, dass sich die Stadt daran beteiligt. Im Endausbau kostet die Maschine immerhin 120.000 bis 140.000 Euro.

Mit den Pferdewindeln machten die Salzburger Fiaker bisher keine guten Erfahrungen. Die Tests mit dem Wiener Pooh-Bag-Modell und einer Variante aus Tirol verliefen nicht zufriedenstellend. Das Kot-Urin-Gemisch schwappte auf die Straße, die Pferde wurden an den Hinterbeinen wund gescheuert, die Sets rutschten unter die Beine der Tiere. Wegen letzterem Aspekt scheute einmal das Gespann des Fiaker-Obmanns. Er musste vom Kutschbock abspringen und zog sich einen Meniskus-Einriss zu. Die Hoffnung der Fiaker richtet sich jetzt auf die Reinigungsmaschine. Auch die Fiaker in Wien hätten bereits Interesse gezeigt, sagte Winter.

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