Offiziell verboten

Millionär macht Après-Ski, Ministerin fassungslos

Österreich
16.01.2022 14:35

Ein inzwischen wieder gelöschtes Video von Runtastic-Mitgründer und „2 Minuten 2 Millionen“-Juror Florian Gschwandtner zeigt ihn bei einer - offiziell verbotenen - Après-Ski-Massenparty in Kitzbühel inmitten lautstark johlender Partygäste. Neben zahlreicher ungläubiger Reaktionen rief die Aktion auch Tourismusministerin Köstinger auf den Plan.

„Wie dumm kann man 1. sein, das auf Instagram zu posten und 2. so etwas inmitten der größten Pandemiewelle auch noch abzufeiern!?“, fragt sich Twitter-Nutzer „passtscho“, der das Video in Gschwandtners Instagram-Profil als erster entdeckt hatte.

Der 38-jährige Gschwandtner feiert darin gemeinsam mit Dutzenden Gästen eine rauschende Après-Ski-Feier - ohne Mindestabstände oder sichtbarer FFP2-Masken. Und das ausgerechnet in Kitzbühel, wo seit Freitag in der Innenstadt sogar im Freien FFP2-Pflicht gilt.

Tourismusministerin Köstinger: „Unbegreiflich“
Die Kritik am Verhalten des erfolgreichen Unternehmers und Investors, aber auch am - nicht bekannten - Betreiber der Après-Ski-Bar ließ daraufhin nicht lange auf sich warten. Am Sonntagnachmittag meldete sich auch Tourismusministerin Elisabeth Köstinger: „Ich habe absolut kein Verständnis für Gastronomen, die mit solchen unbegreiflichen Regelverstößen die gesamte Wintersaison aufs Spiel setzen. Dieses Verhalten ist eine Gefahr für die gesamte Branche“, kritisierte sie vor allem den Barbesitzer.

„Schwarze Schafe“ 
„Die Corona-Maßnahmen müssen lückenlos eingehalten werden. Die vereinzelten schwarzen Schafe sollten sich bewusst sein, dass sie der Auslöser für die Einstufung von Österreich als Hochrisikoland sind und dem gesamten Tourismus immensen Schaden zufügen, umso mehr schockieren mich diese Bilder“, so die Ministerin. 

Corona-Hilfen sofort zurückzahlen
Köstinger fordert weiter, dass „jeder einzelne Betrieb, der gegen die Corona-Schutzmaßnahmen verstößt, bestraft werden muss.“ Es sei nur fair gegenüber allen anderen Betrieben, die sich an die Regelungen halten, dass diese Betriebe ihre Corona-Hilfen zurückzahlen müssen.

Polizei ermittelt
Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte, dass die Landespolizeidirektion Tirol bereits Kenntnis von dem Video habe und derzeit Überprüfungen zum Sachverhalt am Laufen seien. „Das im Video offensichtlich erkennbare Après-Ski-Lokal wird jedenfalls auch laufend kontrolliert“, betonte das Ressort. Übertretungen würden auch geahndet.

Echtheit bestätigt und eine Entschuldigung
Gschwandtner selbst bestätigte am späten Sonntagnachmittag die Echtheit des Videos - und entschuldigte sich: „In der heutigen, für uns alle schwierigen, Zeit war es ein Fehler, nach einem Skitag noch mit Freunden am Après-Ski teilzunehmen. Es tut mir leid, meiner Vorbildfunktion hier nicht gerecht geworden zu sein.“ 

Er hätte in den vergangenen Tagen und Wochen den Eindruck erhalten, dass alle Beteiligten in der Skiregion Kitzbühel „stets bemüht“ seien, „alle gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten“. Mit einer 7-Tage-Inzidenz von 3794,3 pro 100.000 Einwohner ist der Bezirk Kitzbühel derzeit einer der Hotspots der Omikron-Welle.

2G-Nachweis, FFP2-Maske und Sperrstunde um 22 Uhr
Nach den aktuellen Covid-Bestimmungen ist Après-Ski stark eingeschränkt. Es darf kein Barbetrieb durchgeführt werden, zudem dürfen Speisen und Getränke nur an zugewiesenen Sitzplätzen eingenommen werden. Für das Personal gilt das verpflichtende Tragen einer FFP2-Maske sowie ein 3G-Nachweis. Für Gäste gilt ein 2G-Nachweis, außerhalb des Sitzplatzes ist auch von Gästen eine FFP2-Maske zu tragen. Sperrstunde ist um 22 Uhr.

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