"Moonraker"-Mime

Bond-Bösewicht gab Kampfkunst-Nachhilfe in Wien

Wien
30.04.2011 13:34
Er hat sich mit 007 angelegt, der kanadischen Armee den Umgang mit dem Bajonett beigebracht und in Paris Kunst studiert. Am Freitag hat der vielseitige Japaner Toshirô Suga (Bild rechts) Wien einen Besuch abgestattet, um Interessierten seinen Zugang zur Kampfkunst "Aikido" zu lehren. 14 Teilnehmer fanden sich am Abend im Qi-Room Dojo in Wien-Floridsdorf ein, um sich von einem der besten auf seinem Gebiet in die Geheimnisse des Aikido einweihen zu lassen.

Auf den ersten Blick ein Griesgram, war der 1950 in Tokio geborene Meister die meiste Zeit vor allem hochkonzentriert - und ganz und gar nicht schlecht gelaunt, wie sich bald herausstellen sollte. Anfangs sehr zurückhaltend und verschlossen, taute der Meister im persönlichen Kontakt rasch auf und war zu Scherzen aufgelegt. Gefragt, wie lange er seinen Sport noch ausüben möchte, meinte er: "Vermutlich nur bis ich 160 bin!". Dieses Alter plane er jedenfalls zu erreichen. Ob man ihn wieder einmal auf der Leinwand sehen werde, wollte er nicht ausschließen - aber: "Früher war der Film vielleicht interessanter."

Bond-Dreharbeiten ganz tolle Erfahrung
Seine Schauspieler-Karriere startete deshalb nie so richtig durch, weil er dafür in Japan oder in den USA hätte leben müssen, erzählte er. Zu diesem Zeitpunkt war er allerdings längst verliebt in Paris, wo er sich seit den frühen 1970er-Jahren der Malerei widmet. Die James Bond-Dreharbeiten  jedenfalls waren eine "ganz tolle Erfahrung. Da mitgemacht zu haben, bereue ich gar nicht", grinste er und erzählte die eine oder andere Anekdote über seine damaligen Co-Stars.

Warum nur recht wenig Frauen sich dem Aikido widmen - drei waren am Freitag dabei - verstehe Suga auch nicht. "Wir sind doch hübsche Männer", lachte er. Ernster fährt er fort: "Vielleicht liegt es daran, dass schnelle Erfolge nicht vorgesehen sind". Heute wolle man oft sofort Ergebnisse - die sehr komplexe, tiefgründige Materie einigermaßen zu beherrschen dauert aber Jahre.

Synthese aus diversen Techniken der Selbstverteidigung
Was macht Aikido  aus? Vor allem der defensive Aspekt. Angriff ist hier nicht die beste Verteidigung. Eine Synthese aus diversen Techniken der Selbstverteidigung, bei denen der Gegner sowohl kontrolliert als auch geworfen wird. Teil jedes Übungsprogrammes: technisch ausgefeilte Purzelbäume, denn das Fallen ist mindestens genauso wichtig wie das Werfen. Im Gegensatz zu anderen Disziplinen soll die Kraft eines Angriffs nicht abgeblockt, sondern - im besten Fall - umgeleitet werden.

Aikido fördere jedenfalls die Beweglichkeit und sorgt für flexible Gelenke. Schon die Samurai haben diverse Kampftechniken studiert und miteinander verknüpft - ähnlich die Herangehensweise beim Aikido, das frei übersetzt so viel wie "das Prinzip ideal koordinierter Energie" oder "der Weg der Harmonie" bedeutet. Zentraler Aspekt ist die Friedfertigkeit - in der Regel soll ein Angreifer außer Gefecht gesetzt werden, ohne ihn zu verletzen.

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