Karl Gabl vom Kuratorium für Alpine Sicherheit, Peter Veider von der Bergrettung und Tirols Polizei-Vize-Chef Norbert Zobl präsentierten am Freitag eine trockene Materie. Aber eine, die im Wintersportland Tirol dennoch jedes Jahr mit Spannung erwartet wird.
Die Statistik der Ski- und Lawinenunfälle wurde vorgestellt. Und die Zahlen sind ganz stark vom schneearmen und relativ warmen Winter geprägt. Das sieht man deutlich an den Lawinen-Toten: Nur ein einziges Opfer gab es zu beklagen. Ein 55-jähriger Tourengeher hatte Ende November unterhalb des Gipfels des Sattelbergs ein Schneebrett losgetreten. Er konnte nur noch tot geborgen werden.
Die Statistik für den Bereich abseits der Pisten, also im freien Skiraum, weist vier weitere Oper auf. Diese starben aber nicht den "weißen Tod", sondern kamen nach Abstürzen ums Leben. "Diese Zahl wird sich in den kommenden Jahren wohl noch steigern", wagt Peter Veider eine Prognose. Die er mit dem ständig steigenden Interesse am Boom-Sport "Freeriden" begründet. "Unfassbar, wo manche noch hinunterfahren", schüttelt er den Kopf.
20 tödliche Unfälle im organsierten Skiraum
Während also die Bergretter heuer weniger oft zu den gefürchteten Lawinensucheinsätzen ausrücken mussten, hatten die Pistendienste unglaublich viel zu tun. Gleich 20 Personen erlitten im organisierten Skiraum, also auf den Pisten der Skigebiete, tödliche Verletzungen nach Unfällen.
Die Pisten waren zwar durchwegs perfekt präpariert, aber der "technische Schnee", wie Karl Gabl formulierte, der sich infolge des Wetters meist sehr hart präsentierte, forderte seine Opfer: 20 in Tirol, 48 im gesamten Bundesgebiet – darunter waren 21 Deutsche und 14 Österreicher. Nach Geschlecht aufgeteilt, zeigte sich einmal mehr, dass Männer (43) viel häufiger auf Pisten verunglücken als Frauen (5). Bundesweit starben im heurigen Winter 63 Menschen, im Vorjahr waren es noch 96 gewesen.
von Stefan Ruef, Tiroler Krone
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