"Fluch der Karibik 4"

“Fremde Gezeiten”: Wieder viel Action auf hoher See

Kino
17.05.2011 11:21
Düstere Gestalten, schöne Frauen und viel Seemannsgarn: Disneys "Fluch der Karibik" ist mit einem neuen Aufguss zurück, bietet in der vierten Folge des Piratenabenteuers altbekannte Spektakel zwischen bunter Action, mystischen Geheimnissen und einem ewig tänzelndem Johnny Depp als Captain Jack Sparrow, nur dass diesmal alles in bildgewaltiger 3D-Technik passiert.

Die Geschichte ist zwar gewohnt verschachtelt, aber letztlich doch einfach zuzuspitzen: Engländer, Spanier und unzählige Seeräuber sind auf der Suche nach dem sagenumwobenen Jungbrunnen. Jack Sparrow trifft dabei auf alte Feinde wie Barbossa (Geoffrey Rush) und lernt neue Widersacher kennen. Ian McShane darf als Blackbeard den aktuellen Oberfiesling geben, nur leider geht dieses Unterfangen ziemlich daneben: Schwarze Erscheinung, schwarze Seele - das war es aber auch schon von diesem Freibeuter der Meere, der vor keinem Gräuel zurückschreckt und dennoch nicht wirklich zum Fürchten ist.

Cruz statt Knightley
Immerhin gibt es weitere Neuerungen: Orlando Bloom und Keira Knightley strichen die Segel, den weiblichen Hauptpart übernimmt bei der abenteuerlichen Suche nach der Quelle ewiger Jugend Oscar-Preisträgerin Penelope Cruz. Überzeugen kann sie dabei nicht und macht die von Knightley hinterlassene Lücke schmerzlich spürbar. Zu eindimensional und aufgesetzt bleibt ihr Charakter, Sparrows ehemalige Geliebte Anjelica, die sich zu Beginn mit Depp einen stark an den ersten Teil der Serie erinnernden Zweikampf liefern darf. Aber Selbstreferenzialität ist durchwegs ein Kennzeichen von Regisseur Rob Marshalls Umsetzung.

Der Macher von glatten (und auch an den Kassen einträchtigen) Hollywood-Blockbustern wie "Chicago" oder "Die Geisha" kann aber auch einen Johnny Depp nicht kleinkriegen: Dieser ist und bleibt das Herz und die Seele der Piratensaga, agiert gewohnt solide und kann seiner Figur dabei immer wieder die eine oder andere neue Nuance abgewinnen. Erleichtert wurde ihm das bei "Fremde Gezeiten" auch durch ein adaptiertes Erscheinungsbild. So sind etwa seine unzähligen Dreadlocks deutlich von der Sonne gezeichnet. Ebenfalls von der Zeit nicht verschont geblieben ist Barbossa, der durch Rushs grandioses Spiel wieder zu einem der Glanzlichter wird. Bitterböse und doch nachvollziehbar agiert der Pirat, der mit Blackbeard eine Rechnung offen hat.

Keith Richards wieder als Sparrows Vater
Neben all diesen Bezügen, Beziehungen und Intrigen fehlt es keineswegs an Bombast. Da wird mit Pferden und Kutschen eine mittelalterliche Verfolgungsjagd in Londons Straßen inszeniert, werden Meerjungfrauen als teuflisch schöne und gefährliche Wesen der Tiefe mit Vampirzügen gezeigt und es wird gefochten, was die Schwerter hergeben. Auch die Ausstattung ist gewohnt detailverliebt, von der unheimlichen Zombiecrew Blackbeards bis zum britischen Königshaus und dessen leicht dümmlichen Vertretern oder dem neuerlichen Gastauftritt von Rolling Stones-Gitarrist Keith Richards als Jack Sparrows Vater.

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