Mit einer Analyse der Tropfsteine und einem isotopengeologischen Modellierungsansatz haben die Forscher die Tiefe der Höhle im Allgäuer Gebirgsstock und die Höhe der Allgäuer Gipfelflur vor rund zwei Millionen Jahren zur Zeit der Sinterbildung bestimmen können. Daraus errechneten sie die Hebungs- und Erosionsraten der vergangenen Jahrmillionen. Dieser Zeitraum sei durch wiederkehrende Eiszeiten und somit durch intensive Glazialerosionen gekennzeichnet gewesen.
"Unsere Daten zeigen, dass diese Höhlen während der Tropfsteingenese rund 1.500 Meter tiefer lagen und die Gipfel etwa 500 Meter niedriger waren, verglichen mit der heutigen Situation", führte Meyer näher aus. Diese Höhenänderungen seien signifikant und könnten vermutlich auf die immer wiederkehrenden Vereisungen und die damit verbundene Erhöhung der Erosionsleistung zurückgeführt werden. Offene Fragen rund um die Gebirgsbildung und das Kräftespiel zwischen Klima, Erosion und Gebirgshebung wurden dadurch beantwortet.
Forschungsergebnisse durch Uran-Blei Datierung
Aufschluss für die Forschungsergebnisse habe die Uran-Blei Datierung gegeben. "Für Tropfsteine wurde sie bisher nur selten angewandt, da sich nur Sinter mit einem hohen Urangehalt für diese Datierungstechnik eignen", erklärte der für die Altersbestimmung der Allgäuer Tropfsteine verantwortliche Robert Cliff von der University of Leeds. Dies sei im Fall der Allgäuer Alpen glücklicherweise gegeben gewesen.
Symbolbild
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