Wegen Güterverkehr

ÖBB fuhren 2010 satte 330 Millionen Euro Verlust ein

Österreich
29.04.2011 10:52
Die ÖBB sind im Geschäftsjahr 2010 tief in die roten Zahlen gerutscht: Die Staatsbahnen fuhren ein Konzernergebnis von minus 330 Millionen Euro ein. Schuld daran ist vor allem die Güterverkehrs-Tochter Rail Cargo Austria (RCA), die satte 353 Millionen Euro Verlust machte. "Das Jahresergebnis ist ein Spiegel der Vergangenheit. Altlasten sind über Jahre entstanden", rechtfertigte sich Bahnchef Christian Kern am Freitag bei der Jahresbilanz-Pressekonferenz in Wien. Nun gelte es, die RCA dringend zu sanieren.

Das Vorsteuerergebnis drehte von plus 120,8 Millionen Euro auf minus 329,8 Millionen Euro. Der Umsatz im Gesamtkonzern legte allerdings um 6,4 Prozent auf 5,14 Milliarden Euro zu. Die Personalkosten stiegen um 3,5 Prozent, obwohl die Mitarbeiterzahl um 2,7 Prozent auf 42.419 sank. Das durchschnittliche Pensionsantrittsalter wurde um ein Jahr auf immer noch niedrige 53,5 Jahre erhöht.

"Der Trend im ersten Quartal 2011 zeigt, dass der Sanierungsplan bereits greift", gab sich Kern trotz der schlechten Zahlen optimistisch. Der Bahnchef ist seit Juni 2010 im Amt und will das Ergebnis bis zum Jahr 2015 um 500 Millionen Euro verbessern. "2015 muss der Konzern seine Kapitalkosten verdienen", so Kern.

Sorgenkind Gütertransport
Den Umsatz der Gütersparte konnten die ÖBB 2010 zwar von 2,21 auf 2,41 Milliarden Euro steigern, fuhren aber gleichzeitig ein Vorsteuerergebnis von minus 353,2 Millionen Euro ein. 2009 lag dieses noch bei minus 77,5 Millionen Euro.

"Die Verbindlichkeiten des Teilkonzerns stiegen in Summe um rund 444,4 Millionen Euro oder 27 Prozent auf rund 2,08 Milliarden Euro", heißt es im Geschäftsbericht 2010. Dies ist insofern bemerkenswert, da die Investitionen gleichzeitig um elf Prozent auf 204,9 Millionen Euro zurückgingen. Und: Es wurden zwar Mitarbeiter abgebaut, aber gleichzeitig stiegen die durchschschnittlichen Personalkosten von 38.000 auf 42.000 Euro. Bei der RCA waren zum Jahresende 10.804 Personen beschäftigt, ein Minus von zwei Prozent gegenüber 2009.

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