Zweiter Anlauf
Belgien beschließt erneut Verbot von Burkas
Bereits vor einem Jahr hatte das Parlament einen entsprechenden Beschluss gefasst (siehe Infobox), der aber wegen des Sturzes der Regierung nicht mehr in der zweiten Kammer verabschiedet werden konnte. Belgien ist seit fast elf Monaten ohne gewählte Regierung.
Laut Gesetzentwurf darf künftig niemand mehr sein Gesicht im öffentlichen Leben so verhüllen, dass er nicht mehr zu identifizieren ist. Bei Zuwiderhandlung drohen Strafen zwischen 15 und 25 Euro oder bis zu sieben Tage Gefängnis. Das Gesetz solle "das Strafrecht verändern, um das Tragen eines jeden Kleidungsstücks zu verbieten, das ganz oder in Teilen das Gesicht verdeckt", heißt es in dem Text des Entwurfs.
"Sicherheit und Respekt vor den Frauen"
Die Befürworter im Parlament verwiesen auf die Sicherheit und den nötigen Respekt vor Frauen. "Die Burka ist kein religiöses Symbol, sondern ein Symbol der Unterdrückung der Frauen", sagte der sozialistische Abgeordnete Andre Frederic.
Das Nachbarland Frankreich hatte bereits im September vergangenen Jahres als erstes westliches Land ein Burka-Verbot beschlossen, das Mitte April in Kraft trat. Komplett verschleierte Frauen sind in Frankreich somit vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Strafgeld rechnen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.