Stehlik meinte, dass Kartnig im Frühjahr 2002 bei einem Gespräch gesagt habe, dass er die Einnahmen aus der Champions League-Teilnahme für die Errichtung eines Trainingszentrums in Gössendorf bei Graz verwenden werde. Doch laut Staatsanwalt sei das Geld bei Baubeginn bereits für Spielereinkäufe verbraucht gewesen. Davon habe der ehemalige Landesbedienstete nichts gewusst. "Wir hätten prüfen sollen, ob das Geld wirklich für den Nachwuchs verwendet wird. Das war ein Fehler," gestand er ein.
Stehlik: "Niemand hatte Ahnung davon"
Der SK Sturm bekam damals jährlich rund 726.000 Euro für den Betrieb der Nachwuchsakademie vom Land Steiermark. Auf welches Konto das Geld jedoch überwiesen wurde - nämlich auf das Vereinskonto und nicht auf das der zuständigen Sturm Wirtschaftsbetriebe GmbH - habe das Land offenbar nicht geprüft. "Dem hätten wir mehr Aufmerksamkeit schenken müssen," sagte Stehlik. Er habe erst beim Konkurs erfahren, wie schlecht es um den Verein stand und wie das Trainingszentrum Gössendorf tatsächlich finanziert wurde. "Niemand hatte Ahnung davon."
Der ehemalige Sportabteilungsleiter meinte auch, dass er damals eine gemeinsame Nachwuchsakademie für den SK Sturm und GAK vorgeschlagen hatte, um Kosten einzusparen, doch das hätten die Großvereine nicht gewollt. "Das war sportpolitisch nicht möglich", erklärte Stehlik. Stattdessen beharrten die Klubs auf jeweils eigene Akademien und bekanntlich schlitterten beide Vereine in den Konkurs. Die Verhandlung wird am 3. Mai mit der Befragung von weiteren Zeugen fortgesetzt.
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