"Es gab ein Gespräch"

Pröll soll von sich aus bei Raiffeisen angeklopft haben

Österreich
28.04.2011 08:14
Vom Finanzministerium unters Giebelkreuz? Diese Gerüchte über die berufliche Zukunft Josef Prölls nach seinem Ausstieg aus der Politik waren schnell in Umlauf gebracht. Nach anfangs recht halbherzigen Dementis hat der Raiffeisen-Konzern jetzt am Mittwoch erstmals bestätigt, dass es zumindest ein "Kontaktgespräch" gab.

Laut dem Generaldirektor der Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien, Erwin Hameseder, hat Pröll selbst den Kontakt gesucht. Wann das Gespräch stattgefunden hat, ist jedoch nicht klar. Hameseder schloss bei der Bilanzpressekonferenz der Holding am Mittwoch aber aus, dass es bei dem Gespräch um Leitungspositionen in seinem "Reich" gegangen sei. Nicht ausgeschlossen wurde aber, dass es um einen Job bei deren Tochterfirmen ging.

Zucker oder Mehl und Kaffee?
Zur Raiffeisen Holding gehören große Unternehmen bzw. Anteile wie die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, Agrana, Leipnik Lundenburger, NÖM, Strabag oder Medienbeteiligungen wie der "Kurier".

Seit Prölls Rücktritt ranken sich Spekulationen um einen Einzug des scheidenden ÖVP-Chefs bei der Agrana (Zucker und Bioethanol) bzw. der Raiffeisen-Investmenttochter Leipnik-Lundenburger, die formal die Agrana-Anteile von Raiffeisen sowie Beteiligungen am Mehlproduzenten EuroMills und der Automatenkette Cafe+Co managt. Diese konkreten Gerüchte wollte Hameseder am Mittwoch aber nicht weiter kommentieren.

Wegen Krankheit "derzeit noch nicht so weit"
Pröll ist nach einer schweren Lungenembolie aus der Politik ausgeschieden. "Der Vizekanzler sagte uns, dass er derzeit noch nicht so weit ist. Die Ärzte rieten ihm dringend zur Ruhe, sich keinem Zeitdruck auszusetzen", so Hameseder. Pröll brauche noch längere Zeit, um zu genesen. "Es gibt von ihm und uns keinerlei Zeitdruck", meinte Hameseder - und auch keinerlei Vertragsverhandlungen.

Er unterstrich jedoch, "dass einige Türen offen stehen". Hameseder: "Wenn es so weit ist, werden wir über Fakten reden. Wir wissen nicht, wie Pröll sich entscheidet." Noch vor einer Woche, bei der Bilanzkonferenz der Landesbank NÖ-Wien, deren Vorstand Hameseder ist, hatte der Raiffeisen-Banker gemeint, es habe "bis dato kein einziges Gespräch gegeben", und es sei nicht so einfach, wie viele glaubten, von der Politik in eine Bank zu wechseln.

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