Erdbeben-Bilanz
Kommission: Japan-Wiederaufbau dauert zehn Jahre
Laut der Analyse der Infrastruktur-Experten übersteigen die baulichen Schäden in Japan die schlimmsten Befürchtungen. Die Reparatur von Straßen und die Errichtung provisorischer Häuser nehmen demnach drei Jahre in Anspruch. Der anschließende Neubau ganzer Stadtteile wird mit weiteren vier Jahren veranschlagt. Bis dann auch die letzten sichtbaren Spuren der Naturkatastrophe beseitigt seien, vergingen weitere drei Jahre, so die hochrangige Kommission.
Bei dem Erdbeben mit anschließendem Tsunami waren im März mindestens 13.000 Menschen getötet und rund 130.000 obdachlos geworden. Die japanische Regierung schätzt den Sachschaden auf umgerechnet über 200 Milliarden Euro.
Experten fordern Ende des Parteien-Streits
Angesichts der großen Aufgabe rief die Experten-Kommission zur Beendigung des derzeitigen Parteienstreits auf. "Die Anstrengungen für den Wiederaufbau sind wichtiger als politische Fragen", sagte der Kommissions-Vorsitzende Makoto Iokibe. Aus Sicht des Gremiums hat die Katastrophe vom 11. März zudem die strukturelle Schwäche der Zentralregierung offenbart. Notwendig sei eine Stärkung der Regionen.
Japan dankt ausländischen Helfern
Unterdessen hat sich Japans Regierung in einer Botschaft, die auf dem US-Nachrichtensender CNN ausgestrahlt wurde, für die Hilfe aus aller Welt bedankt. "Danke an alle, die verstanden haben", hieß es in dem 30-sekündigen Spot, der mit Bildern von ausländischen Rettungsteams unterlegt wurde. "Ihre Hilfe wird sehr geschätzt, und wir haben Kraft aus der Freundschaft gezogen, die Sie bewiesen haben, während wir unser Leben wieder aufbauen", so die an die ausländischen Einsatzkräfte gerichtete Botschaft. "Dafür dankt das japanische Volk Ihnen - persönlich."
Nach Angaben des Außenministeriums in Tokio beteiligten sich 146 Länder sowie 39 internationale Organisationen an der Hilfe für Japan oder boten ihre Unterstützung an. 21 dieser Akteure schickten medizinische und Rettungsteams. Außerdem erhielt Japan Hilfsgüter aus zahlreichen Ländern. Die USA hatten in Japan ihren bisher größten Rettungseinsatz im Ausland, die "Operation Tomodachi" ("Operation Freund"), mit mehr als 20.000 Einsatzkräften gestartet.
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