Zunächst habe das Computervirus nur "begrenzte Schäden" angerichtet, Experten prüften aber weiter sein wirkliches Schadenspotenzial und das genaue Ziel der Cyberattacke. Jalali machte keine Angaben dazu, wie und wann Stars entdeckt wurde, welche Netzwerke er konkret befiel und worin genau die Schäden bestehen. Auch zu der Frage, wer hinter dem Angriff steckt, stellte der General keine Vermutungen an.
Stuxnet noch immer nicht ganz weg
Rechner iranischer Behörden waren bereits vergangenes Jahr Opfer des Computervirus Stuxnet geworden, der offenbar die iranischen Atomanlagen lahmlegen sollte. Stuxnet befiel mehr als 30.000 Rechner, sodass im Herbst ein Teil der Zentrifugen zur Urananreicherung in der Atomanlage Natans stillgelegt werden mussten. Jalali hatte Mitte April den USA und Israel vorgeworfen, hinter dieser Attacke zu stecken. Diese Vermutung hatten zuvor bereits mehrere westliche Fachleute geäußert.
Laut Jalali seien iranische Experten noch immer damit beschäftigt, Stuxnet vollständig zu deaktivieren. "Dass Stuxnet eingedämmt wurde, bedeutet nicht, dass die Gefahr völlig gebannt wurde, denn Viren haben eine gewisse Lebensdauer, und es kann sein, dass sie weiter aktiv sind, indem sie sich umwandeln", sagte der Offizier am Montag.
Streit über iranisches Atomprogramm
Die Urananreicherung steht im Mittelpunkt des seit Jahren währenden Streits zwischen Teheran und der internationalen Gemeinschaft über das iranische Atomprogramm. Der Westen wirft dem Iran vor, unter dem Vorwand der friedlichen Atomkraftnutzung heimlich am Bau von Atomwaffen zu arbeiten. Der UN-Sicherheitsrat verhängte bereits mehrfach Sanktionen gegen die Islamische Republik.
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