"Spiderweb" – so hieß die spektakuläre Aktion der Ermittler aus Salzburg und Zagreb, bei der ein 35-jährige Kroate und seine 34-jährige Freundin verhaftet wurden. Der Mann mit dem Spitznamen "Mike" soll aber nicht nur Kurier der rekordverdächtigen Schmuggelfahrt von Stuttgart über Salzburg gewesen sein, sondern Drahtzieher sowie Verbindungsmann zu den Kokain-Händlern nach Kolumbien. Er soll den Transport der Drogen mit einem Marktwert von 80 Millionen Euro von der Karibik nach Europa organisiert haben.
Nicht nur das: Der 35-Jährige wird außerdem seit 10. September per internationalem Haftbefehl gesucht – und zwar von den Behörden in Nordamerika. "Mike" A., der wie seine ebenfalls verhaftete Freundin eine kroatisch-kanadische Doppel-Staatsbürgerschaft besitzt, soll in Kanada in ein dubioses Hypothekengeschäft verwickelt sein.
Bank mit überzogenen Hypotheken in Ruin getrieben?
Der Vorwurf: Mit drei Komplizen – drei Männer kroatischer Herkunft im Alter von 36, 41 und 60 Jahren, die allesamt in Toronto leben und dort auch bereits verhaftet wurden – soll der Kroate zwischen 2002 und 2008 wertlose Grundstücke in Ontario aufgekauft und zu völlig überteuerten Preisen an eingeweihte Mittelsmänner wieder verkauft haben. Diese nahmen dann auf die Grundstücke völlig überzogene Hypotheken auf – im Fachjargon werden diese "Oklahomas" genannt.
Die betroffene Bank musste schließlich Konkurs anmelden, gut 4.000 Kunden wurden so um ihr Geld gebracht. Schaden: knapp 10 Millionen kanadische Dollar – also 7,2 Millionen Euro. Die Ermittlungen laufen.
Kronen Zeitung
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