Ausnahmeathlet

21 Goldmedaillen mit seinem zweiten Herzen erobert

Tirol
22.04.2011 10:01
Im Jahr 1995 ist der Kirchberger Martin Krimbacher nach schweren Herzproblemen dem Tod geweiht gewesen. Doch Innsbrucker Ärzte konnten helfen: Sie pflanzten dem Unterländer ein neues Herz ein. Seither führt er, wie er sagt, ein ganz normales Leben. Bei Wettkämpfen für Transplantierte gewann er 30 Medaillen, 21 in Gold!

Sein Vater war nach einem Herzfehler gestorben, seine Tante erlag der gleichen Krankheit – und 1995 erwischte es Martin während einer Urlaubsreise in Australien. Es erfolgte am 1. April eine Notüberstellung nach Innsbruck, wo er die niederschmetternde Diagnose erhielt: Herzerweiterung. Das ist eine unheilbare Krankheit, in dem sich der Zustand des Patienten ständig verschlechtert. "Sogar das Stiegensteigen war ein Problem für mich", erzählt Krimbacher. Letzte Hoffnung war eine Herztransplantation.

Und der Unterländer hatte Glück: Am 11. Dezember 1995 wurde ihm in einer fünfstündigen Operation ein neues Herz eingepflanzt. Im Rehab-Zentrum in Großgmain entdeckte er dann seine Liebe zum Sport. Bereits im Frühjahr 1996 begann Krimbacher mit Skilanglauf und Radfahren. "Als ich im Fernsehen einen Bericht über Wettkämpfe von Transplantierten sah, wusste ich sofort: Da will auch ich dabei sein."

Eigenes Trainingsprogramm entwickelt
Nach Rücksprache mit den behandelnden Ärzten wurde ein eigenes Trainingsprogramm entwickelt. Einige Jahre später nahm der Tiroler an den ersten Weltmeisterschaften und später an Europameisterschaften teil. Die Ausbeute in seinen Disziplinen Radfahren und Laufen ist sensationell: 30 Medaillen sind es bisher, davon 21 in Gold, sechs in Silber und drei in Bronze. Doch jede einzelne glänzt für ihn wie Gold...

Seine Form holt sich der gelernte Installateur unter anderem auch im Fitnesscenter. Am Ergometer erbrachte er eine Leistung von 325 Watt – das sind 120 Prozent dessen, was ein Gesunder schafft. Noch ein paar Zahlen beeindrucken: Die Dolomiten-Radrundfahrt über 110 Kilometer und 1.700 Höhenmeter absolvierte er in vier Stunden, bei normalen Radrennen fährt er einen Schnitt von erstaunlichen 37 km/h! Skitouren mit 1.100 Höhenmeter Anstieg legt er in 2.30 Stunden zurück.

Zum 15. Jahrestag am Großglockner
Nach Großvenediger, Piz Buin und Fudschijama erklomm Krimbacher kürzlich den Großglockner. "Damit habe ich meinen 15. Jahrestag der Transplantation gefeiert – und das ist gleichsam mein 15. Geburtstag. Mit der Aktion möchte ich zeigen, dass auch Transplantierte ein ganz normales Leben führen können!"

von Günther Krauthackl, Tiroler Krone

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