Schläge und Tritte

Fleischer schlug lange auf Opfer ein – skurriler Prozess

Kärnten
22.04.2011 09:47
Anklage und Realität sind nicht ganz im Einklang. Da ist von einem zehnfach vorbestraften Schläger die Rede, der sein Opfer minutenlang malträtiert hat. Doch vor Gericht erscheinen die beiden Männer gemeinsam, auch Schadenersatzforderungen gibt es trotz Milzriss nicht. Skizzen eines skurrilen Kärntner Prozesses.

"Gell, du verzichtest auf Schmerzensgeld?", sagt der durchtrainierte 39-jährige Feldkirchner zu dem kleineren Zeugen. Der nickt brav. "Ja. Er hat sich eh entschuldigt und mir 1.000 Euro gegeben. Das passt schon." Der Richter ist etwas ratlos.

"Aber Sie waren ganz, ganz schwer verletzt: Milzriss, Leberriss. Er hat auf Sie eingetreten, als Sie am Boden gelegen sind. Das war ein Kampf David gegen Goliath." Achselzucken. Eine wahre Männerseilschaft zerstört so eine Attacke offenbar nicht.

"Er hat mich provoziert, weil ich ihm Geld geschuldet habe", erklärt der Fleischer, warum er den Bekannten "herpaniert" hat. Das Urteil: 18 Monate teilbedingt wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung. Der Fleischer akzeptiert.

von Kerstin Wassermann, Kärntner Krone

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