Tod muss Wiener sein

Jeder Dritte hat für “schene Leich” schon vorgesorgt

Wien
21.04.2011 17:27
"Der Tod, dass muss ein Wiener sein", lautet der Titel eines Liedes von Georg Kreisler. An keinem Ort der Welt sind Sterben und der Tod in der Alltagskultur so präsent wie in Wien, schreibt auch Buchautor Johannes Kunz. Und wer es sich leisten kann, plant in guter Zeit die eigene "schene Leich". Laut einer von der Bestattung Wien in Auftrag gegebenen Umfrage hat jeder dritte Wiener für den eigenen Todesfall vorgesorgt. Eine neue Checkliste fasst nun die wichtigsten Punkte zusammen, die zu Lebzeiten geregelt werden sollten.

Befragt wurden 500 Wiener ab 40 Jahren. Lediglich acht Prozent der Befragten fühlen sich "sehr gut" auf einen Todesfall im persönlichen Umfeld vorbereitet. "Tendenziell besser" vorbereitet auf einen Todesfall fühlen sich laut Umfrage Kirchenmitglieder und Menschen, die bereits mit Bestattungsunternehmen zu tun hatten, erklärte Meinungsforscher Peter Hajek am Donnerstag.

Unter jenen, die bereits vorgesorgt haben, haben 40 Prozent eine Lebensversicherung abgeschlossen. 28 Prozent gaben bereits Wünsche bezüglich der Bestattungsart bekannt. Sieben Prozent haben den finanziellen Nachlass per Testament geregelt, acht Prozent sich ein Grab ausgesucht. Ein Prozent hat sogar schon seine Parte vorbereitet.

Hilfreicher Ratgeber
Die Umfrage hätte auch ergeben, dass "noch immer ein Informationsbedürfnis seitens der Bevölkerung, der Hinterbliebenen" herrsche, betonte Bestattung Wien-Geschäftsführer Christian Fertinger. 96 Prozent der Befragten gaben an, dass ein Ratgeber für den Todesfall eher bzw. sehr hilfreich sei. Das Unternehmen hat daher ein Informationsblatt erstellt, auf dem sich die wichtigsten Vorsorgeschritte finden, die noch zu Lebzeiten geregelt werden können. Die kostenlose Checkliste liegt u. a. in allen Kundenservice-Stellen der Bestattung Wien, auf den Wiener Friedhöfen auf und kann auch online auf der Homepage der Bestattung Wien abgerufen werden.

So wird etwa zum Anlegen einer Dokumentenmappe geraten, in der sich alle wichtigen Papiere befinden. Zudem sollen alle Bestattungswünsche mit nahestehenden Personen besprochen werden. Mittels einer Vorsorgevollmacht kann eine Vertrauensperson bestimmt werden, die alle wichtigen Entscheidungen trifft, wenn der Aussteller der Vollmacht dazu nicht mehr in der Lage ist. Die Bestattung weist auch auf die Möglichkeit einer Patientenverfügung hin.

Finanzielle Vorsorge bereits zu Lebzeiten
Ein wesentlicher Teil jeder Vorsorge für den Todesfall ist laut Unternehmen die finanzielle Vorsorge. Dazu gehört auch die Regelung des Nachlasses bzw. die Verfassung eines Testaments. Dazu ein Hinweis Fertingers: In das Testament gehören keine Wünsche über die Durchführung der Bestattung oder die Art und Lage des Grabes. Das Testament werde in der Regel erst Wochen nach dem Begräbnis eröffnet.

Überdies könne bereits zu Lebzeiten Vorsorge getroffen werden, um Angehörige hinsichtlich der Bestattungskosten zu entlasten, etwa mittels einer speziellen Versicherung. Ebenfalls möglich sei es, die eigene Bestattung bereits zu Lebzeiten zu organisieren und diese im Voraus zu bezahlen.

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