Das österreichische Experten-Team rund um Dr. Wolfgang Kromp vom Wiener Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften hat alles aufgezeigt: Siedewasserreaktoren der Baulinie 69 (wie Isar 1, Brunsbüttel, Krümmel oder Philippsburg) weisen jede Menge Schwachstellen und Konstruktionsmängel auf: Punkto Erdbeben kommen die Autoren zu alarmierenden Ergebnissen: "In Hinblick auf die altersbedingte Schwächung von Strukturen kommt den schwächeren Bebenereignisse eine erhöhte Bedeutung zu", heißt es.
"Verbindliche Abschaltung von Isar 1"
Landesrat Blachfellner machte jetzt in Bayern Druck und traf sich mit Albert Göttle, dem Reaktor-Fachmann im Umweltministerium. "Er hat zugesagt, dass er unseren Bericht prüfen lässt", berichtete Blachfellner über den Etappensieg im Kampf um eine endgültige Stilllegung. Anfang Mai wird dann eine Expertenrunde aus Österreich und Bayern tagen. Blachfellner: "Das Ziel ist klar, es muss zu einer verbindlichen Abschaltung von Isar 1 kommen." Und die Zeit drängt: Denn die Drei-Monats-Frist der Stilllegung ist am 18. Juni zu Ende. Das endgültige Aus des Schrottreaktors muss rechtlich in allen Belangen vorbereitet werden.
Und das ist kein leeres Gerede: "Die Bayern nehmen unseren Bericht sehr ernst und freuen sich über Unterstützung." Blachfellner will gemeinsam mit unseren Nachbarn auch Alternativen diskutieren und konkret angehen: "Wir denken an Kraftwerks-Projekte im Grenzgebiet wie zum Beispiel an der Saalach."
von Sabine Salzmann, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.