Wie Untersuchungen einiger gut erhaltener Kieferknochen des Labidosaurus hamatus zeigen, hat dieser damit - anders als mit den locker sitzenden und nachwachsenden Zähnen seiner Vorfahren - auch festere Nahrung kauen können. Aber schon damals griffen die gleichen Bakterien das Gebiss an, die heute Hunderttausenden Zahnärzten weltweit ein Auskommen sichern, wie das Forscher-Team um Robert Reisz feststellte.
Das "menschliche System" mit Milchzähnen und zweiten Zähnen habe zwar einen "offensichtlichen Vorteil", weil sich damit ganz verschiedenartige Nahrung beißen und kauen lasse, erklärten die Forscher. Es sei aber auch anfälliger für Entzündungen, wie sich bereits an einem "hervorragend erhaltenen Gebiss" des Dinosauriers ablesen lasse. Nicht nur hätten dem Saurier mehrere Zähne gefehlt (siehe Pfeile), auch habe ein Abszess seinen Kieferknochen zerstört.
Heftige Entzündung im Kiefer
Laut Angaben der Forscher war die Entzündung so heftig, dass der Labidosaurus durchaus daran gestorben sein könnte. Zumindest könnte sie zum vorzeitigen Ableben des Tieres beigetragen haben, denn zum Zeitpunkt des Todes sei die Infektion definitiv noch aktiv gewesen, schreiben Reisz und seine Kollegen.
Die Spuren der Infektion im Kiefer sind nach Angaben der Forscher die ältesten Hinweise auf Zahnprobleme überhaupt - gut 200 Millionen Jahre älter als der bisherige Rekordhalter, der Kiefer eines Hadrosauriers.
Foto: University of Toronto/Robert Reisz
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