Naturschützern stellt es die Nackenhaare auf, denn viele ehrenamtliche Helfer tragen in der Laich- und Wanderzeit zahllose Frösche und Kröten über die Straßen, während Italiener sie aus den Sammelkübeln stehlen, um sie zu essen. Ein bekanntes "Jagdgebiet" dafür ist das Untere Gailtal. "Immer wieder gibt es Aufgriffe", bestätigt Johannes Leitner von der Kärntner Bergwacht. Es bleibe aber meist bei Verwarnungen. "Die Ertappten geben an, dass sie nicht wussten, dass Froschsammeln verboten ist", so Leitner. Dennoch sind Höchststrafen von bis zu 3.650 Euro möglich.
Reisebus voller Italiener sammelte Frösche
Auch Landesnaturschutz-Experte Bernhard Gutleb kennt die Probleme rund um die Leidenschaft mancher Italiener für Froschschenkel: "Ich selbst habe schon einen ganzen Reisebus voller Italiener entdeckt, die im Bereich Hohenthurn Frösche gesammelt haben." Als sich Gutleb auswies, gaben die Italiener Fersengeld und fuhren davon.
Besonders der Grasfrosch hat es den Feinschmeckern angetan. Gutleb: "Dieser ist weit verbreitet und daher in Kärnten leicht zu finden. Aber auch der Teichfrosch ist begehrt, da er wie der Grasfrosch dicke Schenkel hat." In Italien gibt es laut Gutleb sogar Zuchtfarmen, wo etwa amerikanische Ochsenfrösche gezüchtet werden - zur Verwendung in der Küche.
von Hannes Wallner, Kärntner Krone
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