Bipolare Störung

Zuerst himmelhoch jauchzend – dann zu Tode betrübt

Gesund
18.04.2011 14:38
Catherine Zeta-Jones, eine der schönsten Frauen und erfolgreichsten Schauspielerinnen der Welt, leidet an einer bipolaren Störung. Die Belastungen des Lebens, die Krebserkrankung ihres Mannes, die Sorgen um die Kinder, der Karrierestress - all das hat bei der 41-Jährigen zu einer manischen Depression geführt. Sie hat sich ihrer Erkrankung gestellt und sich trotz der medialen Aufmerksamkeit in einer psychiatrischen Klinik behandeln lassen.

In Österreich sollen rund 400.000 Menschen von der Erkrankung betroffen sein, die vermutlich auf einem gestörten Stoffwechsel im Gehirn basiert, aber auch erblich bedingt sein kann. Wie im Falle von Zeta-Jones kann sie auch psychosoziale Ursachen haben. Symptome: Euphorie und Schwermut wechseln einander ab. Die Betroffenen schaffen es zumeist nicht, ihr Leben auf dieser "Hochschaubahn der Gefühle" ohne Hilfe von außen in den Griff zu bekommen.

Erst depressiv, dann übertrieben gut drauf
Während der depressiven Phase leiden die Betroffenen an großer Traurigkeit und Verzweiflung, sind antriebslos, können nicht schlafen, haben Angst und zweifeln an sich selbst. Sogar der Körper reagiert manchmal "depressiv". Magen- und Kopfschmerzen können hinzukommen, genauso wie sexuelle Unlust.

In der manischen Phase sind die Patienten plötzlich extrem gut drauf und oft übertrieben gut gelaunt. Sie strotzen nur so vor Energie, brauchen scheinbar keinen Schlaf mehr, reden mitunter ununterbrochen, sind rastlos und unkonzentriert. Eine erhöhte Gereiztheit kann zu Aggressionen führen. Manchmal kann es auch zu Sinnestäuschungen und Wahnvorstellungen kommen.

Die Diagnose ist oft langwierig und kompliziert. In der "unbesiegbaren", manischen Phase finden die Wenigsten den Weg zum Arzt. In der depressiven Phase kann, wenn die bipolare Störung übersehen wird, durch Antidepressiva ein manischer Schub ausgelöst werden.

Bipolar-I- und Bipolar-II-Störung
Bei Catherine Zeta-Jones ist übrigens eine Bipolar-II-Störung diagnostiziert worden. Beim Typ I kommt es zu Depressionen, dann wieder zu echten manischen Phasen. Beim Typ II fällt die Manie geringer aus, was die Erkennung der Störung noch schwieriger macht. Außerdem gibt es noch Patienten, bei denen es ständig zu einer schnellen Abfolge von Manie und Depression kommt.

Viele Maßnahmen - allen voran die richtige Medikation - können den Betroffenen zu mehr innerer Stabilität verhelfen. Ein Wirkstoff, mit dem behandelt wird, ist Lithium. Weitere Maßnahmen sind eine Psychotherapie oder auch eine umfangreiche Behandlung in einer Klinik, für die Zeta-Jones sich letztendlich entschieden hatte.

Wer sich unbürokratisch und kostenlos über die Therapiemöglichkeiten in seinem Bundesland informieren will -  weil er selbst oder ein enger Verwandter oder Freund betroffen ist - kann sich zum Beispiel an PsyOnline.at wenden.

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