Professionelle Diebe

Bankomat in Wiener Raiffeisen-Filiale gesprengt

Österreich
18.04.2011 13:24
In Wien ist am Montag ein Bankomat gesprengt worden. Offenbar professionelle Diebe drangen in aller Früh in eine Filiale der Raiffeisenlandesbank in der Ghegastraße 1 im Bezirk Landstraße ein und zerstörten den Geldautomaten. Anschließend flüchteten sie mit den Geldkassetten. Dies ist das zweite Delikt dieser Art in der Bundeshauptstadt, der Tatablauf ähnelt dabei dem Überfall am 21. Februar, wie Polizeisprecherin Iris Seper sagte.

Die Diebe waren mindestens zu zweit. Sie gelangten wie gewöhnliche Kunden mit einer Bankomat- oder Kreditkarte in das Bankfoyer. Laut Seper könne dadurch aber kein Rückschluss auf die Täter gezogen werden: Beim Zutritt werden die Daten in dieser Filiale nicht gespeichert, die Diebe könnten zudem auch eine Prepaid-Kreditkarte verwendet haben.

In der Filiale drehten die Kriminellen zudem die Videokameras so um, dass kaum Videoaufzeichnungen von der Tat zur Verfügung stehen. Zu sehen ist lediglich ein vollmaskierter Täter (im Bild oben).

Bankomat per Flüssiggas gesprengt
Mit einem Schlauch leiteten die Diebe anschließend Flüssiggas in den Geldausgabeschlitz des Bankomaten und sorgten durch elektrische Zündung für eine Explosion, die bei der Polizei Alarm auslöste. Noch bevor die Einsatzkräfte allerdings eintrafen, entnahmen die Diebe die Geldkassetten und flüchteten.

Die Ermittler gehen davon aus, dass dieselbe Methode angewendet wurde wie bei der ersten Tat in Wien-Favoriten am 21. Februar (siehe auch Infobox), erklärte Seper. Ob es sich um dieselbe Bande handle, wisse man aber noch nicht. Damals war das Ziel ebenfalls eine Raiffeisen-Filiale. Um in die Bank zu gelangen, wurden in der Nacht Scheiben eingeschlagen. In einem schwarzen Kombi der Marke Audi oder BMW waren die Täter mit zwei Geldkassetten geflüchtet.

Vermutlich vier verschiedene Banden
Seit Mitte Mai 2010 gelang es kriminellen Banden, insgesamt 18 Bankomaten in Wien, Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich und Salzburg zu stehlen, aufzubrechen oder zu sprengen und mit Barem zu flüchten. Zusätzlich schlugen mehrere Versuche fehl. Das Bundeskriminalamt geht davon aus, dass mindestens vier Tätergruppen am Werk sind. Sie unterscheiden sich durch die Vorgehensweise, bei der die Automaten zum Beispiel gesprengt oder aufgeschnitten werden. Eine Bande ist mit einem Audi A6 unterwegs, um die Geräte mit dem starken Wagen aus der Verankerung zu reißen.

Österreich ist nicht das einzige Land mit einer solchen Diebstahls-Serie. Fälle gibt es auch in den Niederlanden, Tschechien, der Slowakei, Deutschland und Ungarn.

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