Blutiges Wochenende

12 Soldaten bei Anschlägen in Afghanistan getötet

Ausland
17.04.2011 17:05
Bei Anschlägen in Afghanistan sind am Wochenende acht NATO-Soldaten und vier afghanische Soldaten ums Leben gekommen. Sie starben bei einem Selbstmordanschlag auf einen afghanischen Armeestützpunkt und bei einer Minenexplosion, wie die NATO-Truppe ISAF und die Regierung in Kabul mitteilten.

Der Selbstmordanschlag ereignete sich am Samstag nahe Jalalabad im Hauptquartier der afghanischen Armee für den Osten des Landes. Es war der folgenschwerste Einzelangriff auf die ISAF seit Dezember und einer der folgenschwersten Angriffe auf die internationale Afghanistan-Truppe überhaupt. Fünf NATO-Soldaten und vier afghanische Soldaten kamen dabei um Leben.

Bei dem Anschlag wurden nach Angaben des afghanischen Verteidigungsministeriums acht weitere Afghanen, darunter vier Übersetzer, verletzt. Der Anschlag sei von einem Mann in afghanischer Militäruniform verübt worden. Zu dem Attentat bekannten sich die Taliban in einem Anruf ihres Sprechers Sabihullah Mujahid bei der Nachrichtenagentur AFP.

Mine reißt drei Soldaten in den Tod
Drei weitere NATO-Soldaten kamen laut ISAF am Samstag im Süden Afghanistans durch eine Mine ums Leben. Minen werden häufig von den Taliban und anderen Aufständischen verwendet.

In den vergangenen Tagen war Afghanistan von einer Welle der Gewalt gegen Sicherheitskräfte erschüttert worden. Bei zwei Selbstmordanschlägen in der ostafghanischen Provinz Paktia sowie in der Provinz Kabul waren am Donnerstag drei Polizisten getötet und fünf weitere verletzt worden. Am Freitag starben der Polizeichef der südafghanischen Provinz Kandahar, Chan Mohammed Mujahid, sowie zwei seiner Leibwächter bei einem Selbstmordanschlag. Auch zu dieser Tat bekannten sich die radikalislamischen Taliban.

Schon zehn Selbstmordanschläge seit Anfang April
Seit Anfang April wurden in Afghanistan insgesamt zehn Selbstmordanschläge verübt. Im Juli wollen die ausländischen Truppen mit dem schrittweisen Abzug aus sieben relativ ruhigen Regionen beginnen, bis 2014 wollen sie im ganzen Land ihre Kampfeinsätze beenden und die Sicherheitsverantwortung an die Afghanen übergeben. Derzeit sind rund 132.000 ausländische Soldaten in Afghanistan stationiert, etwa zwei Drittel von ihnen sind US-Soldaten.

Am Sonntagmorgen traf erstmals seit seinem Amtsantritt der französische Verteidigungsminister Gerard Longuet zu einem Truppenbesuch in Afghanistan ein. Mit rund 4.000 Soldaten stellt Frankreich nach den USA, Großbritannien und Deutschland das viertgrößte Kontingent am Hindukusch.

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