Aus für Sperrstunde

City-Chefin Stenzel orakelt “Stadt-Ballermann” herbei

Wien
15.04.2011 15:32
Es war wohl nicht anders zu erwarten: Die Bezirksvorsteherin der Innenstadt, Ursula Stenzel (VP), hat der Forderung des Gastronomie-Ausschusses der Wirtschaftskammer zur Ausweitung der Sperrstunde auf 6 Uhr eine Abfuhr erteilt - zumindest was eine flächendeckende Einführung in ihrem Bezirk betrifft. Sie orakelte am Freitag gar die Entwicklung eines "Stadt-Ballermanns" herbei, der Stenzels Ansicht nach alleine durch die verlängerten Öffnungszeiten heraufdräuen werde.

"Eine Qualitätssteigerung der Lokale durch längere Öffnungszeiten ist nicht nachvollziehbar, eher schon - durch ausreichend vorhandene Beispiele - die Entwicklung eines 'Stadt-Ballermanns', einer Trink-Meile mit den bekannten Nachwirkungen", hielt Stenzel in einer schriftlichen Stellungnahme fest, die sie am Freitagnachmittag im Rahmen einer Veranstaltung der Wirtschaftskammer-Fachgruppe Gastronomie an Innenstadtwirte überreichte.

In ihrem Schreiben an die Gastronomen verwies sie auch auf die Bedenken der Bewohner des Bezirks, insbesondere des Vergnügungsviertels "Bermuda-Dreieck". Diese würden befürchten, "dass die ohnedies schon notorisch bekannten Lokale ungehindert den schon jetzt unerträglichen Zustand prolongieren werden".

Ausgewählte Lokale am Rande der City denkbar?
Denkbar sei für Stenzel allerdings, ausgewählten Lokalen, die sich im Rande der City und in größerer Distanz zu Wohnhäusern befinden, eine Verlängerung der Sperrstunde bei bestimmten Veranstaltungen zu erlauben - etwa am Donaukanal.

Die Wirtschaftskammer-Sparte Gastronomie hatte im März beschlossen, mit der Stadt über eine Ausdehnung der Sperrstunde bei Unterhaltungsbetrieben, zum Beispiel Tanzlokalen, von 4 auf 6 Uhr zu verhandeln. Konkret soll erwirkt werden, dass ein neuer Lokaltyp - laut Antrag eine neue "gastgewerbliche Betriebsart mit späterer Sperrstunde" - eingeführt wird, mit dem es möglich ist, erst später zu schließen.

Keine Clubbings und Massenlokale in Wohnhäusern
In diesem Zusammenhang betonte Stenzel, dass es bei der Sperrstundendebatte nicht nur um die reine Lokaldefinition gehen könne. Es müsse um den Ort gehen, wo sich ein derartiges Lokal ansiedeln dürfe oder nicht. "Wenn dies klar ist, ist eine Ausdehnung der Sperrstunde in manchen Fällen durchaus überlegenswert und wird ja auch schon bei Bällen usw. praktiziert", erklärte sie.

Clubbings und Massenlokale in Wohnhäusern dürfen laut Bezirksvorsteherin nicht länger "gebilligt" und angesiedelt werden: "Wie auch immer deren Betriebsart lauten möge." Sie dürften auch nicht im Nachhinein durch eine "neu geschaffene Betriebsart" legitimiert werden, so ihre Forderung.

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