Song Contest 2011

Nadine singt gegen Zwillinge, Engel und Kaugummiwerberin

Musik
15.04.2011 15:01
Die Konkurrenz für Österreich beim Halbfinale des Song Contests in Düsseldorf hat sich mittlerweile formiert. So wird Nadine Beiler mit ihrer Ballade "The Secret is Love" am 12. Mai gegen 18 Nationen antreten. Um ins große Finale am 14. Mai einzuziehen, muss sich die junge Tirolerin unter die ersten zehn ihrer Gruppe singen. Einen Blick auf die Konkurrenz, die Diashow mit den Bildern der Teilnehmer, kannst du in der Infobox werfen.
(Bild: kmm)

Auf Startnummer eins beim Song Contest tritt für Bosnien-Herzegowina mit "Love in Rewind" nach 1999 zum zweiten Mal Altmeister Dino Merlin an, mit 48 Jahren bereits ein Song-Contest-Senior. Seine moderat schnelle Nummer spielt mit leichten Balkanzitaten, einer stampfenden Beinarbeit bei der Performance und will mit einem Zirkusartisten für sich einnehmen. Nach Österreich folgen die Niederlande mit Damenherz-Gitarrenrock der Männerformation 3JS. Mit "Never Alone" werden sie, wie viele Kombattanten, auf Englisch singen - ungeachtet ihres Rufs als Könige des niederländischen Pops.

Mit der sechsköpfigen A-Capella-Formation Witloof Bay und "With Love Baby" tritt Belgien in den Ring. Im Retro-Outfit und mit Geräuschimitationen zwischen Trompeten, Flatulenzen und Hip-Hop setzt man auf Eigenständigkeit im Song-Contest-Betrieb. Wie Österreich auf die große Damenballade setzt die Slowakei mit dem flotten Titel "I am Still Alive". Allerdings wartet das Nachbarland gleich mit zwei Sängerinnen auf, die sich als Zwillinge den pragmatischen Bandnamen TWiiNS gegeben haben und Nadine Beiler bei ihren Auftritten mit semipornografischer Gestik fordern.

Christina Aguilera aus der Ukraine
Auf große Stimme, große Augen und ein Federkleid setzt die Ukraine mit Mika Newton im Christina-Aguilera-Look und dem Titel "Angel". Die Königin des Soundtracks, die in vielen Filmen gesungen hat, ist in ihrer Heimat nicht zuletzt durch ihren Werbeclip für die Kaugummimarke Hubba-Bubba bekannt. Ganz anders gelagert zeigt sich Moldawien mit den harten Kerlen Zdob si Zdub, die als die Alkbottles des kleinen Landes mit "So Lucky" eine Mischung aus gegröltem Rock und Klarinetten-Einsprengseln mit Augenzwinkern und nackten Oberkörpern zum Besten geben.

Alles andere als den harten Kerl kehrt hingegen Schweden mit Eric Saade heraus. Der einstige Disney-Kanal-Moderator, ebenso dünn wie seine Stimme, tritt mit "Popular" als Mädchenschwarm an. Einen bombastischen Namen und ebenfalls bubenhaften Charme, wenn auch mediterran-machoisiert, weist Christos Mylordou aus Zypern auf. Sein auf Griechisch gesungenes und ebenso instrumentiertes "San Aggelos S'Agapisa" dürfte zumindest beim Mutterland wieder 12 Punkte holen.

Österreicher wirkten bei Bulgarien mit
Auf österreichische Konkurrenz trifft Beiler beim bulgarischen Beitrag. Hinter der frechen Popröhre Poli Genova und ihrem bulgarisch gesungenen "Na Inat" (Zum Trotz) steht das heimische Komponistenteam Symphonics Entertainment. Bei Mazedoniens Vlatko Ilievskis "Rusinka" rockt hingegen wieder der Balkan, zumal die Stimme des 25-jährigen Sängers ungeachtet der Erscheinung eines Beaus die Reibeisenqualität von 25 Jahren Zigarettenkonsum aufweist.

Nicht nur Deutschland schickt mit Lena Meyer-Landrut eine Song-Contest-Gewinnerin zum zweiten Mal ins Rennen, auch für Israel läuft die Transsexuelle Dana International erneut auf. Sie gewann 1998 mit "Diva" für ihr Heimatland und tritt nun mit dem selbstkomponierten "Ding Dong" an. Für Slowenien geht die 19-jährige Maja Keuc mit "No One" an den Start. Ungeachtet graziler Erscheinung setzt die Sängerin auf kräftige Stimme und ein leichtes Anastacia-Bitch-Outfit.

Weißrussland ist patriotisch
Ein klassischer Popsong mit Klavier und Schlagzeug soll Rumäniens Beitrag "Change" der Formation Hotel FM zum Sieg führen. Auch Estlands Beitrag "Rockefeller Street" ist in Englisch gehalten. Die erst 18-jährige Getter Jaani stammt aus einer Familie von Choreographen und präsentiert ihre Marschrhythmus-getriebene Nummer härterer Gangart entsprechend hüpfend.

Besonders lokalpatriotisch zeigt sich Anastasiya Vinnikova aus Weißrussland. Mit ihrer Mitgrölnummer "I Love Belarus" preist sie beim Song Contest ihre Heimat - nachdem Text und Titel der Ursprungsversion "Born in Byelorussia" samt verklärter Erinnerungen an die UdSSR kurzfristig geändert wurden. Außer der Flagge hat der lettische Beitrag heuer keine Ähnlichkeit mit dem österreichischen. Musiqq besingt zwar wie viele Kollegen in "Angel in Disguise" Engel, dies aber mit zwei kräftigen Männerstimmen und einer Mischung aus R'n'B, Soul und Hip-Hop.

Knuddelig harmlos kommt heuer Dänemark daher. Die Boygroup A friend in London besingt in "New Tomorrow" in Englisch und mit Haarsprayfrisur samt ausrasierten Seiten à la New Kids on the Block Buben und Mädchen als die Erbauer der Zukunft. Spaciger geht es in Irlands Nummer zu, das wie die Slowakei auf Zwillinge setzt. Die eineiigen Gebrüder Jedward zeigen sich bei ihrer flotten, einprägsamen Disconummer "Lipstick" mit noch höheren Haartürmen als die Kollegen aus Dänemark und erinnern darin frappant an den gescheiterten Österreichaspiranten Richard Klein.

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