Zunahme im Westen

Kriminalstatistik: Weniger Anzeigen, mehr Einbrüche

Österreich
14.04.2011 14:19
Die am Donnerstag vom Bundeskriminalamt veröffentlichte Kriminalstatistik zeigt, dass in den ersten drei Monaten dieses Jahres in Österreich 133.682 strafbare Handlungen angezeigt wurden. Das waren um 4,8 Prozent weniger als im vorangegangenen Quartal. Eine Zunahme ist dagegen bei den Einbruchsdiebstählen zu verzeichnen, vor allem im Westen Österreichs mehren sich diese Straftaten.

Insgesamt hat sich die Sicherheitslage in Österreich verbessert, zeigt die Kriminalstatistik. "Wir sind mit dieser Entwicklung sehr zufrieden, aber wir müssen höllisch auf der Hut sein", sagte BK-Direktor Franz Lang dazu.

Besonders der Wiener Polizei sprach er sein Lob aus: In der Bundeshauptstadt, einem "besonders schwierigen Terrain", sei sowohl bei der Kriminalitätsbekämpfung als auch bei der Aufklärungsquote die Trendumkehr geschafft worden.

Leichte Zunahme bei Einbruchsdiebstählen
Eine leichte Zunahme gab es gesamtösterreichisch gesehen bei Einbruchsdiebstählen in Wohnungen und Einfamilienhäuser, und zwar von 4.361 im ersten Quartal des vergangenen Jahres auf heuer 4.513. Verstärkt aktiv sind Tätergruppen aus Georgien, Rumänien und dem Gebiet des früheren Jugoslawiens.

Das Einbruchsgeschehen, früher mit Schwerpunkt in Ostösterreich, habe sich etwas Richtung Westen - Oberösterreich, Salzburg und Teile Tirols - verlagert, sagte Ernst Geiger vom BK. Er führt das unter anderem auf den Kontrolldruck durch die "anfangs belächelte" "SOKO Ost" zurück.

Kfz-Diebe auf hochpreisige Fahrzeuge spezialisiert
Bei Kfz-Diebstählen weist die Statistik zwar ein leichtes Minus im Vergleich zum letzten Quartal 2010 aus. 1.135 gestohlene Kraftfahrzeuge in den ersten drei Monaten 2011 sind aber um 230 mehr als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Relativ neu in diesem "Geschäft" sind litauische Tätergruppen, die sich auf hochpreisige Fahrzeuge spezialisiert haben und sich nicht scheuen, notfalls Polizeisperren zu durchbrechen und mit 240 km/h davonzurasen. Die heimischen Ermittler suchen nun verstärkt Kontakt zu litauischen Behörden, um die Organisationen gemeinsam auszuhebeln.

Ebenfalls ein jetzt verstärkt beobachtetes Phänomen auf dem Sektor Kfz-Diebstahl: Die Fahrzeuge werden noch in Österreich zerlegt und auf diese Weise in Lkws außer Landes gebracht. Nach wie vor in Österreich aktiv sind Banden unter anderem aus Serbien, Rumänien, Polen und Russland. Beim Kfz-Diebstahl hat es die Polizei mit einer - so Lang - "extrem mobilen Täterschaft" zu tun.

iPhones, Buntmetall und Bankomaten sind beliebte Beute
Die Gewaltkriminalität ist laut Lang zwar kontinuierlich im Steigen, aber nicht in dramatischem Ausmaß. Eine Zunahme gibt es nach Angaben Geigers auch bei Aggressionsdelikten unter Jugendlichen. Die Fälle von Straßenraub seien gestiegen. "iPhones haben eine massive Nachfrage ausgelöst", erklärte der Kriminalist.

Als neue Phänomene wertet das BK auch Bankomat- und Buntmetall-Diebstähle. Bei den Geldautomaten gehen die Kriminalisten von vier bis fünf Tätergruppen aus. Eine davon wurde vor wenigen Wochen in der Slowakei ausgehoben. "Sie sagen zwar, dass sie in Österreich nichts gemacht haben. Wir sehen das aber nicht so", erklärte Geiger. Buntmetalldiebstähle - jüngst sind drei Kilometer Erdungskabel der ÖBB nördlich und südlich von Graz sowie 800 Kupfervasen am Döblinger Friedhof in Wien verschwunden - sind ein europaweites Problem. Die Tätergruppen kommen meist aus Ungarn. Das Buntmetall als wertvoller Rohstoff wird offenbar in die Slowakei und nach Tschechien transportiert und dort eingeschmolzen. Über die Hehler weiß man anscheinend noch nichts. In Kooperation mit den ungarischen Behörden will man Näheres in Erfahrung bringen.

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