Pröll-Rücktritt

Pühringer: “Spindelegger sicher kein Blender”

Oberösterreich
14.04.2011 12:00
Der oberösterreichische ÖVP-Chef und Vorsitzende der Landeshauptmänner-Konferenz, Josef Pühringer, hat den neuen Bundesparteiobmann Michael Spindelegger am Donnerstag als "seriösen Arbeiter" bezeichnet. Er habe nie polarisiert und sei "ganz sicher kein Blender", erklärte Pühringer, der derzeit in Berlin weilt.

Prölls Abgang wird hingegen in der Landes-ÖVP bedauert, man hofft aber nun umso mehr auch auf einen Neustart der Partei. Auch aus der Landes-SPÖ kommen gute Wünsche für den Scheidenden.

Am Donnerstag hat Pröll frühmorgens Pühringer telefonisch informiert: "Ich habe versucht, ihn umzustimmen. Die ÖVP verliert eines ihrer größten Talente. Aber die Entscheidung ist zu akzeptieren, dass die Familie und die Gesundheit an erster Stelle stehen", sagte der OÖVP-Chef in Berlin.

Um 7 Uhr früh hat Pühringer dann seinen Chefstrategen Michael Strugl benachrichtigt – dem Pröll vor ein paar Tagen noch Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr gemacht hatte: "Persönlich tut's mir sehr leid, dass er geht. Obwohl er noch sehr jung ist, war er einer der besten Spitzenpolitiker der letzten Jahre." Strugl zeigt sich beeindruckt, wie "staatsmännisch" Pröll seinen Abgang gestaltet habe.

Die Rücktrittserklärung um 11 Uhr hat sich Strugl mit seinen Bezirksgeschäftsführern im Fernsehen angesehen: "Natürlich finden das alle schade. Sie haben aber auch Verständnis", sagt Strugl, der nun hofft, dass die ÖVP die Chance auf einen neuen Anfang nutzt. "Wir müssen offensiv werden, wieder die Themenführerschaft erreichen, die Reformagenda zügig abhandeln und das Vertrauen der Menschen wieder zurückgewinnen."

FPÖ und Grüne im Land nahmen nicht Stellung zum Pröll-Rücktritt; SPÖ-Parteimanager Christian Horner erklärte, dass Personalentscheidungen Sache der ÖVP seien; er wünsche Pröll aber alles Gute. Inhaltlich betont er "die großen Unterschiede zwischen ÖVP und SPÖ", etwa beim Thema Gerechtigkeit.

"Um die Interpretation des Begriffs Gerechtigkeit wird die nächste große Auseinandersetzung zwischen den beiden Parteien stattfinden. Die Menschen haben ein sehr feines Gespür dafür, ob die Lasten bei Reformen gerecht verteilt werden. Ist das nicht der Fall oder fehlt die Transparenz, sinkt die Akzeptanz sofort rapide."

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