E10-Diskussion

AK: “Verspritung von Nahrung ist inakzeptabel”

Österreich
13.04.2011 15:15
Die Diskussion um den Biotreibstoff E10 reißt nicht ab. Die Arbeiterkammer hat das Landwirtschaftsministerium am Mittwoch aufgefordert, den Plan zur Einführung von E10 aufzugeben. "Die Verspritung von Nahrungsmitteln ist absolut inakzeptabel", so AK-Direktor Werner Muhm (im Bild). Die Landwirtschaftskammer sieht das etwas anders und wirft der AK eine "sture Biotreibstoff-Verhinderungspolitik" vor.

Die Einführung des Biotreibstoffs verursache Mehrkosten sowohl an der Zapfsäule als auch bei Lebensmitteln. "Weltweit wird durch die Forcierung von Biokraftstoffen die Nachfrage nach Getreide und Ölsaaten gewaltig nach oben getrieben. Das führt zu steigenden Weltmarktpreisen und verstärkter Spekulation auf den Rohstoffmärkten", so AK-Direktor Muhm. Werde der Treibstoff vom Acker eingeführt, würden auf die Konsumenten Mehrkosten von etwa 52 Millionen Euro zukommen, so Muhm weiter. Jeder Autofahrer würde dann im Jahr etwa 22,5 Euro mehr berappen müssen.

AK: Klimaziele auf besserem Weg erreichen
"Wir brauchen nicht mehr Biosprit an der Zapfsäule. Österreich schafft die EU-Klimaziele auf bessere Art", betonte Muhm. Die Arbeiterkammer beruft sich auf Daten der Statistik Austria, wonach 8,66 Prozent der in Österreich im Verkehr eingesetzten Energieträger im Jahr 2009 aus erneuerbaren Energien stammten. Die EU gibt vor, dass bis 2020 ein Anteil von zehn Prozent an erneuerbaren Energien im Verkehr erreicht werden muss. Österreich sei diesem Ziel schon jetzt sehr nahe und müsse nicht auf E10 - Benzin mit zehnprozentigem Ethanolanteil - setzen.

Landwirtschaftskammer: Tanken ohne Biosprit teurer
"Wer gegen Biotreibstoff ist, macht das Tanken teurer", meinte hingegen Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski. Allein seit Beginn der Krise im arabischen Raum seien die Preise für Heizöl um 21 Prozent, jene für Treibstoffe um 18 Prozent gestiegen.

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