Tier wurde getötet

Pferdeseuche-Fall nahe ungarischer Grenze

Burgenland
13.04.2011 12:37
Nur wenige Kilometer von der Grenze in Andau (Bezirk Neusiedl am See) entfernt hat, wie erst jetzt bekannt wurde, am 28. Jänner im ungarischen Lebeny ein Pferd wegen einer Pferdeseuche getötet werden müssen. Der Stall steht gemäß den Vorschriften bis Ende April unter Quarantäne. Offizielle Informationen über den Fall - die Krankheit wird auch von Stallfliegen übertragen - gibt es für burgenländische Reit- und Fahrvereine zunächst nicht. Ein Folder soll nächste Woche versandt werden, hieß es vom zuständigen Amtstierarzt.

Seitens des Landes wurde vom Hauptreferat Veterinärwesen am 18. März zu einer Besprechung über die Krankheit Equine Infektiöse Anämie (EIA), eine infektiöse Blutarmut bei Einhufern, geladen. Am 29. März wurde ein Schreiben über den bekannt gewordenen Fall in Ungarn an alle Amtstierärzte gesandt. Sie müssen praktische Tierärzte und Vereine darüber informieren, erklärte Robert Fink vom Hauptreferat.

Aktiv muss das allerdings nur der Amtstierarzt des Bezirks Neusiedl am See tun, denn Lebeny ist etwa 25 Kilometer von der Grenze in Andau entfernt. "Der Infofolder wird nächste Woche an die uns bekannten Vereine und Reitställe per Post versendet", sagte der zuständige Amtstierarzt Peter Karall. Grund für die späte Information sei, dass der Erlass erst vergangene Woche gekommen sei, so der Veterinär. Von einer sehr großen Gefahr gehe er aber "gefühlsmäßig" nicht aus.

Fachverband informierte nur via Homepage
Vom burgenländischen Landesfachverband für Reiten und Fahren hieß es am Mittwoch, dass man an der Besprechung in der zweiten März-Hälfte teilgenommen und sofort alle Informationen im Internet auf der Homepage des Verbandes bekannt gegeben habe. Man habe "gedacht, das reicht", sagte der Präsident des Verbandes, Günther Heincz. An eine Benachrichtigung der auf der Homepage angeführten 77 Vereine im Burgenland per E-Mail habe man nicht gedacht.

Behandlung von Seuche ist nicht möglich
Das von der Krankheit befallene Pferd in Ungarn dürfte mit gefälschten Papieren von Rumänien überstellt worden sein. Da es für die Seuche keine Behandlung gibt, wurde das Tier getötet. Der Stall musste danach 90 Tage unter Quarantäne gestellt werden. "Es sind 400 weitere Pferde im Umkreis getestet worden, alle Ergebnisse waren negativ", erklärte der Amtstierarzt. Auch in Deutschland gebe es immer wieder Fälle von EIA, die ebenfalls bei aus Rumänien und Bulgarien eingeführten Tieren auftreten.

Keine Ansteckungsgefahr
Für jene, die sich in nächster Zeit ein Pferd zulegen möchten, rät Karall "unbedingt" zu einem "Coggins-Test", der nicht älter als sechs Monate und negativ sein muss. Dieser Test zum Nachweis von EIA wird auch für Pferde aus Ungarn bei Reitturnieren verpflichtend sein, so der Amtstierarzt. Zu den Symptomen für die sogenannte Pferdeseuche zählen unter anderem Fieber bis zu 42 Grad, blasse oder gelbe Schleimhäute, punktförmige Blutungen in den Schleimhäuten - besonders am Zungengrund - sowie Konditions- und Gewichtsverlust, Schwäche und Blut in Pferdeäpfeln. Für Menschen besteht keine Ansteckungsgefahr.

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