116 Leichen entdeckt

Drogenbande in Mexiko verübt Massenmord

Ausland
13.04.2011 07:12
Mexikos Regierung hat am Dienstag die äußerst brutal vorgehende Drogenbande Los Zetas für den Mord an 116 Menschen verantwortlich gemacht, deren Leichen in Massengräbern entdeckt worden sind. Vorige Woche war im Bundesstaat Tamaulipas in der Region von San Fernando rund 160 Kilometer südlich der Grenze zum US-Bundesstaat Texas die größte jemals in Mexiko entdeckte Ansammlung von Massengräbern gefunden worden. Seitdem werden immer mehr verscharrte Leichen entdeckt.

Nach Angaben der Behörden wurden seit Beginn des Jahres in der Region sechs Reisebusse überfallen und ihre Passagiere entführt. An Bord von zwei Bussen befanden sich demnach vorwiegend Mexikaner, doch wurde auch die Leiche eines Guatemalteken gefunden. Das US-Konsulat in Matamoros sagte zudem, mindestens ein US-Bürger habe sich in einem der attackierten Busse befunden. Nach Angaben der Armee wurden die Gräber dank der Hinweise eines Verdächtigen entdeckt, der zugab, an dem Mord von 43 Menschen beteiligt gewesen zu sein. "Wir können bestätigen, dass die Personen offenbar durch die kriminelle Gruppe Los Zetas getötet wurden", sagte Generalstaatsanwältin Marisela Morales am Dienstag. Bisher wurden 17 mutmaßliche Beteiligte an den Verbrechen festgenommen.

Im Bundesstaat Tamaulipas liefern sich seit vergangenem Jahr das Golf-Kartell und seine ehemaligen Verbündeten der besonders brutalen Bande Los Zetas einen blutigen Kampf um die Vorherrschaft im Drogengeschäft. In San Fernando waren bereits im August 2010 die Leichen von 72 Einwanderern gefunden worden. Nach Ansicht der Behörden waren die aus El Salvador, Honduras, Guatemala, Ecuador und Brasilien stammenden Menschen ermordet worden, weil sie sich geweigert hatten, als Drogenschmuggler zu arbeiten.

Kriminelle verschonen auch Tiere nicht
Mittlerweile nehmen die Kriminellen sogar Tiere aufs Korn. Kidnapper haben sich darauf spezialisiert, Hunde zu entführen und von den verzweifelten Herrchen Lösegelder zu erpressen. Jetzt traf es vermutlich sogar die Gouverneurin des Bundesstaates Yucatan, Ivonne Ortega. Ihr kleiner Chihuahua verschwand vor einigen Tagen in der Provinzhauptstadt Merida spurlos, ebenso wie seit Jahresbeginn 240 weitere Tiere derselben Rasse in der Stadt, berichtete die Zeitung "Excelsior" am Dienstag.

Während der vergangenen 20 Jahre ist die Zahl der Hundeentführungen um 50 Prozent gestiegen, schätzt der Bund der Hundefreunde Mexikos. Vor allem Hunde von Reichen geraten in das Visier der Kriminellen - und die Lösegelder werden immer höher. Die Entführer würden sich nicht selbst melden, sondern warteten, bis der Hundehalter eine ausreichend hohe "Belohnung" für die Rückgabe des Hundes anbiete, erzählt der Hundezüchter Jorge Canto Urena. Am häufigsten seien Foxterrier, Malteser, Schnauzer und Chihuahuas betroffen, berichtete "Excelsior".

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