"Sie hatten Glück, dass niemand zu Schaden gekommen ist", sagt Richterin Sabine Rossmann ernst zu dem Angeklagten, der sie mit großen Augen anblickt. Erst hatte er sich beim Prozess noch geärgert, dass die Frau Rat ihn nicht immer ausreden lassen kann, schließlich findet man doch eine gemeinsame Sprache.
"Es tut mir ja auch leid"
"Ich weiß", anerkennt er deshalb auch die Gefahr, in die er alle Bewohner eines Villacher Gemeindebaus gebracht hatte. "Es tut mir ja auch leid." Schon Monate vor der Tat hatte er das Petroleum besorgt. Grund für den Wahnsinn waren Streitigkeiten mit einem Nachbarn und wohl auch Zorn wegen einer angekündigten Delogierung. Der Arbeitslose hatte das Geld für die Miete für Alkohol ausgegeben.
Löscharbeiten waren gefährlich
Während die Flammen bereits züngelten und das Petroleum die Wohnung des 63-Jährigen in eine 200 Grad heiße Feuerhölle verwandelte, ging er selbst seelenruhig ins Krankenhaus zu einer Augenbehandlung. "Die Löscharbeiten waren in der Hitze extrem gefährlich", erklärt der Sachverständige.
Bei sechs Vorstrafen fällt das Urteil für den Brandstifter daher dementsprechend aus: drei Jahre Haft. Bedeutet auch: Drei Jahre kein Alkohol. "Das nehme ich an", sagt er. Seine Hauptsorge: "Kann ich danach wieder in die betreute Wohngemeinschaft zurück, wo ich jetzt bin? Allein finde ich mich ja doch nicht zurecht."
von Kerstin Wassermann, Kärntner Krone
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