Drei Jahre Haft

Mit Staubsauger Münztelefone geknackt

Tirol
12.04.2011 15:36
Münztelefone sind im Sommer 2009 ein begehrtes Objekt eines rumänischen Trios gewesen. Nicht zum Telefonieren, sondern um die Kassen auf gefinkelte Weise auszuräumen. Mit einem Staubsauger saugten die Männer die Münzen heraus, prüften vorher mit einem Kontrollanruf die Füllmenge – das wurde ihnen zum Verhängnis.

Der Prozess am Innsbrucker Landesgericht ließ am Dienstag tiefe Einblicke in die gefinkelten Methoden von Gaunern zu. Diese hatte sich auf Münztelefone spezialisiert und begannen die Automaten systematisch auszuräumen. Dabei waren sie in Burgenland, Steiermark, Kärnten, Vorarlberg und Tirol aktiv – dort sorgten sie für 180.000 Euro Sachschaden. Die Summe der Beute beträgt rund 13.000 Euro.

Die zwei Haupttäter wurden schon verurteilt, am Montag saß der Dritte im Bunde vor dem Richter in Innsbruck. Die Vorgehensweise war immer die gleiche. Als erstes wurde ein sogenannter Kontrollanruf gemacht. Dabei hatten die Ganoven ihr Ohr ganz dicht an den Apparaten – denn anhand des Fallgeräusches glaubten sie die Füllmenge der Kassenlade bestimmen zu können.

Werkzeug im Koffer
Schien die in Ordnung – lohnte es sich also – wurde Hand angelegt. Mit einem Schraubenzieher und einem kleinen Geißfuß wurden die Automaten geknackt, anschließend der Staubsauger ausgepackt. "Den hatte mein Freund in einem Koffer immer mit", schilderte der Angeklagte. Den Strom für den Sauger holten sich die Täter auch vom Münzautomaten – mit Klemmen wurde das Kabel an die Stromversorgung befestigt

Zum Verhängnis wurden dem Trio die Kontrollanrufe – das war immer die gleiche Nummer in Rumänien. Nach den vielen Vorfällen war die Telekom aufmerksam – und als an einem Tag 18 Mal diese Nummer von Innsbrucker Münzautomaten angerufen wurde, alarmierte man die Polizei, die die Gauner verhaftete. Das Urteil: drei Jahre Haft.

von Stefan Ruef, "Tiroler Krone"

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