"Diese vom Land Tirol initiierte Gewaltambulanz wird an der Innsbrucker Klinik eingerichtet, um Verdachtsmomente auf wissenschaftlicher Grundlage erhärten oder entkräften zu können", sagte der zuständige Landesrat Gerhard Reheis (SPÖ).
Die Gründe für die "Gefährdungsmeldungen" waren 2010 vielfältig. In 24 Prozent ging es um Vernachlässigung, 16 Prozent betrafen Gewalt und 13 Prozent Überforderung der Eltern. Eine Suchtproblematik oder die Straffälligkeit des Minderjährigen waren in sechs Prozent ausschlaggebend. Drei Prozent der Meldungen lag sexueller Missbrauch zugrunde.
Bei lediglich acht Prozent der Fälle war keine Intervention notwendig und bei 13 Prozent waren die Familien bereits der Jugendwohlfahrt bekannt und standen in Betreuung.
2010 wurden 110 Fälle von Kindergärten und 337 von Schulen gemeldet, was einen leichten Anstieg bedeutet. Weniger Meldungen als im Vorjahr wurden von Ärzten und Krankenhäusern erstattet. 2010 wurden von medizinischen Einrichtungen 159 Fälle bekannt gegeben.
Aufmerksame Nachbarn
Die zahlenmäßig größte Gruppe von Meldern seien Verwandte und Nachbarn. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die sich direkt an die Referate um Unterstützung gewendet haben, sei im vorigen Jahr gestiegen. Aber auch Eltern würden sich an die Jugendwohlfahrt richten.
Bei der Zahl der Selbstmelder gebe es eine erfreuliche Entwicklung, erklärte Silvia Rass-Schell, Leiterin der Jugendwohlfahrt Tirol. Die Zahl der Betroffenen, die selbst um Hilfe bitten, habe zugenommen.
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