Bei Moniz-Debüt

Schlusslicht LASK blamiert mit 1:0-Sieg Salzburg

Oberösterreich
10.04.2011 11:31
Als sie nach dem Abpfiff in die Kabine geschritten sind, haben sie wie seit Monaten nicht gestrahlt. "Ich hab' als Trainer noch nie so lange für den ersten Sieg kämpfen müssen", war Walter Schachner nach seinem sechsten Spiel auf der LASK-Folterbank erleichtert nach dem Tor von Kragl (Bild mitte).

"Wahnsinn, dass Gustafsson diesen Ball nicht gehalten hat", sagte auch Flo Hart ehrlich, dessen verunglücktes 66 km/h-Schüsschen der Bullen-Keeper fallen hatte lassen. Worauf Kaufmann dazwischen spritzte, die Kugel Kragl vor die Beine fiel – und der staubte ab. "Diesem Tor bin ich lang' nachgelaufen", lächelte der Goldtorschütze hinterher, der in der Bundesliga zuletzt am 5. Mai 2010 getroffen hatte.

Und gestern wieder – in der Nachspielzeit von Halbzeit eins zum 1:0! Das dem Tabellenschlusslicht zu diesem Zeitpunkt noch ein wenig geschmeichelt hatte. Schließlich konnte der Noch-Meister 24 Stunden nach dem Trainerwechsel zu Beginn durch Spielwitz gefallen, hatte auch mehr Spielanteile. "So eine Möglichkeit wie sie Kragl zum 2:0 hatte, hab' ich bei Salzburg aber nicht gesehen", sollte Walter Schachner später sagen

Zu Recht: Am Ende hatte Salzburg nur eine Top-Chance gehabt. Durch Wallner – doch Aufhauser konnte vor der Linie retten (5.). Während Kragl später zweimal alleine aufs Bullen-Tor zog: Erst scheiterte er aber aus spitzem Winkel an Gustafsson (30.). Dann schoss er am Tor vorbei (54.)! Weshalb der LASK um den ersten Sieg seit 16. Oktober bis zum Abpfiff zittern musste.

Um 17.51 Uhr war die Sensation aber perfekt: Dank Laufbereitschaft, Kampfgeist, taktischer Disziplin – und auch dank des Gustafsson-Patzers. Trotzdem war der Sieg verdient – wie sogar der Bullen-Coach ehrlich zugab.

Erster LASK-Sieg seit 16 Spielen
Der LASK feierte damit nicht nur im sechsten Spiel unter Neo-Trainer Walter Schachner seinen ersten Sieg, er fuhr auch erstmals seit 16. Oktober (2:1 gegen Wr. Neustadt) oder 16 Spielen in der Liga einen Dreipunkter ein. In Salzburg hatten die Linzer seit dem 11. März 2000 (2:1) nicht mehr gewonnen.

Vergangene Woche hatten sie in Linz nach 1:0-Führung bereits ein 1:1 erreicht - die letzte Partie des Meisters unter Stevens, der einen Tag vor dem Rückspiel abgelöst wurde. Der Zeitpunkt wunderte sogar Schachner. "Einen Tag vor einem Spiel einen Trainerwechsel zu machen, das ist unüblich", erklärte der Coach des Tabellenletzten.

Meinungen zum Spiel
Ricardo Moniz (Salzburg-Trainer): "Ich habe eine Salzburger Mannschaft gesehen, die bis zum 1:0 versucht hat, Fußball zu spielen, wie wir das wollen. Das war natürlich schwierig, weil der Gegner sehr tief gestanden ist. Nach dem 0:1 waren wir zu angeschlagen. Ich habe einen großen Respekt vor Eddie Gustafsson. Er ist so ein großartiger Mensch, Fehler machen wir alle. Wir haben schon in der ersten Hälfte die Ordnung nicht gehalten. Nach der Halbzeit waren wir zu hektisch. Auch konditionell waren manche Spieler nach 60 Minuten nicht mehr fähig, kreativ zu sein."

Eddie Gustafsson (Salzburg-Torhüter): "Das ist typisch für unser ganzes Jahr. Diesmal war es meine Schuld, das ist nicht wegzureden. Ich habe einen Fehler gemacht, wir haben verloren. Wir können aber nicht unter die Erde gehen, wir müssen weiterkämpfen. Wir haben unsere Ziele und müssen nach vorne schauen. Die Chance ist noch da. Wir haben einen neuen Trainer, aber es muss nicht sofort alles besser werden. Ich hoffe, es bringt etwas Neues. Einen Tag vor dem Spiel war es auch ein kleiner Schock für uns Spieler."

Walter Schachner (LASK-Trainer): "Das ist für die ganze LASK-Familie, die schon so lange gedemütigt worden ist. Endlich ist dieser Dreier eingetroffen, von der Leistung her hätten wir ihn schon früher bekommen müssen. Die Mannschaft hat das toll umgesetzt, was wir besprechen und trainieren. Die Gründe waren der Einsatz, das Kämpfen und die Laufbereitschaft. Damit haben wir die individuelle Klasse der Salzburger wettgemacht."

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