Auf Rad geflüchtet

Antiquitätenhändler verjagt in Salzburg bewaffneten Räuber

Salzburg
09.04.2011 11:30
Nur knapp eine Minute hat am Freitag ein Überfall in einem Antiquitätengeschäft in der Dreifaltigkeitsgasse in Salzburg gedauert. Denn als der Räuber seine Pistole zückte, schickte ihn der Geschäftsführer unbeeindruckt wieder weg. Der mutmaßliche Täter flüchtete und radelte 20 Minuten später zwei Polizisten direkt in die Arme.

Freitag, 13.24 Uhr: Günther Schwaighofer (Bild links oben) ist im Lagerraum in seinem Geschäft in der Dreifaltigskeitsgasse 7a mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Es ist ein ruhiger Nachmittag. Dann klingelt ein Kunde. Schwaighofer drückt den Türöffner-Knopf. "Er hat sich anfangs ganz normal verhalten. Und plötzlich zückte er eine Pistole", erinnert sich Schwaighofer.

"Nach hinten, nach hinten!", schrie der bewaffnete 32-jährige Rumäne. Der Unternehmer blieb ruhig: "Der Alarm ist schon ausgelöst. Die Polizei ist unterwegs. Wenn Sie sich nicht unglücklich machen wollen, verschwinden Sie sofort wieder!" Das genügte, der Bewaffnete stürmte aus dem Geschäft hinaus und flüchtete in Richtung Linzergasse.

"Plötzlich fährt der direkt mit seinem Rad auf uns zu"
Die Polizei löste sofort eine Fahndung aus. Roman Schwaighofer und Ulrich Handl (Bild rechts), die noch wenige Minuten zuvor im Bereich des Kapuzinerbergs nach einem flüchtigen Einbrecher gesucht hatten (siehe Infobox), machten sich eiligst auf den Weg in die Altstadt.

"Wir waren schon völlig außer Atem, als wir im Bruderhof nach dem Räuber suchten. Und plötzlich fährt der direkt mit seinem Rad auf uns zu", berichtet Ulrich Handl. "Ich schrie: 'Halt, Polizei!'" Doch der Mann rief zurück: "Nix Deutsch." Da sprach ihn Handl auf Englisch an. "Er ließ sich dann widerstandslos festnehmen. Wir brachten ihn zur Gegenüberstellung in den Antiquitätenladen. Der Besitzer erkannte ihn wieder", erzählt Handl.

Mit zwei weiteren Männer Geschäft ausgekundschaftet
Eine Augenzeugin (Bild), die zum Zeitpunkt des versuchten Überfalls durch die Dreifaltigkeitsgasse spazierte, erkannte den Täter ebenfalls wieder. "Der Mann ist mir schon am Vortag, als ich hier vorbeikam, aufgefallen. Er und zwei weitere Männer haben immer wieder in die Auslage geschaut. Wahrscheinlich haben sie das Geschäft ausgekundschaftet."

Die Pistole, die der Mann im Geschäft bei sich hatte, dürfte er auf der Flucht weggeworfen haben. Nach der Waffe wird noch gesucht. Der Täter selbst schwieg sich im Verhör aus. Nun soll die Identität mit den Fingerabdrücken geklärt werden.

von Manuela Kappes und Markus Tschepp, Kronen Zeitung

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