Mehr Grün für Wien

Stadt unterstützt Hobbygärtner – bis 100 % Förderung

Wien
08.04.2011 14:39
Wien soll grüner werden: Aus diesem Grund will die rot-grüne Regierung in jedem Bezirk einen Nachbarschafts- bzw. Grätzelgarten etablieren, wo Städter gemeinsam "gartln" können. Durch solch urbane Grünanlagen hätten die Bewohner die Gelegenheit, "gemeinsam etwas zu tun", erklärte Wohnbaustadtratrat Michael Ludwig (SP). Überdies würden dadurch in verbauten Gebieten Grünoasen entstehen. Ludwig nahm gemeinsam mit dem grünen Umweltsprecher Rüdiger Maresch am Freitag den Spatenstich für ein Hofbegrünungsprojekt in Rudolfsheim-Fünfhaus vor.

Maresch betonte, dass in Anbetracht des Klimawandels "die Notwendigkeit besteht, die Stadt mehr zu begrünen". Überdies forderte er auf: "Mit dem Projekt 'Gemeinschaftsgarten' sind die Bürger eingeladen, den öffentlichen Raum wieder in Besitz zu nehmen."

Nachbarschaftsgärten können sowohl im öffentlichen als auch im privaten Wohnbereich angelegt werden, informierte Ludwig. Im Gemeindebau müsse die Mehrheit der Mieter ihre Zustimmung zum Projekt geben. Zudem muss auch die Lage für den Garten passen. Dafür kommen nur sonnige Flächen infrage, damit die Pflanzen auch gedeihen. Finanziert werden die Anlagen über Sponsoren und über Beiträge der "gartl"-willigen Hausbewohner. Den nicht zustimmenden Mietern dürfen hingegen keine Kosten aus dem Betrieb des Gemeinschaftsgartens erwachsen. Interessierte können sich an den Wohnpartner, das Nachbarschaftsservice im Wiener Gemeindebau, wenden. Derzeit sind laut Stadt rund zehn Projekte in Gemeindebauten in Vorbereitung.

Bis 100 Prozent Förderung bei Arbeit unter Eigenregie
Auf privaten Arealen, zum Beispiel bei Innenhöfen von Privathäusern, müssen die Eigentümer ihr Einverständnis zur Begrünung geben. Hilfestellung in Form von Beratung und Tipps erhalten urbane Gärtner bei der Gebietsbetreuung Stadterneuerung, eine Service-Einrichtung der Stadt. Für die Begrünung von Innenhöfen gibt es eine Förderung. Wird die Arbeitsleistung in Eigenregie erbracht, übernehmen die Stadtgärten (MA42) 100 Prozent der Materialkosten bis zu einer Höhe von maximal 2.200 Euro.

Kinder und Jugendliche pflanzen Obst und Gemüse
Der am Freitag präsentierte Nachbarschaftsgarten befindet sich im Innenhof eines Privathauses in der Huglgasse. Betreut wird die Fläche vom Verein "Juvivo.15 - Verein für aufsuchende Kinder- und Jugendarbeit". Dessen Mitglieder, Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren, wollen auf der rund 80 Quadratmeter großen Fläche u.a. Obstpflanzen setzen und Gemüsebeete anlegen. Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung unterstützte den Verein bei der Planung und Umsetzung des Projekts sowie bei der Abwicklung des Förderantrags an die MA42.

In Wien gibt es bereits einige Gemeinschaftsgärten, zum Beispiel am Max-Winter-Platz in der Leopoldstadt. Dort befindet sich seit 2008 das "Nachbarschaftsgärtchen" mit mehreren Beeten. Im Gemeindebau Oscar-Helmer-Hof in Floridsdorf wurde 2008 der etwa 500 Quadratmeter große "interkulturelle Nachbarschaftsgarten" angelegt. Seit 2009 läuft in Meidling das Projekt "garten.meidling". Dabei schufen die urbanen Gärtner in der Wolfganggasse eine Gartenlandschaft zwischen Gehsteig und Parkspur.

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