Gefährlicher Einsatz

Vorbereitungen für Bergung des Heli-Wracks laufen

Österreich
07.04.2011 14:18
Die Wrackteile jenes Hubschraubers, der in der vergangenen Woche mit vier Insassen in den Achensee gestürzt war, sollen Samstagnacht gehoben werden. Man wolle sich auf die Bergung jener Teile beschränken, die "für die Unfallauswertung von Bedeutung sind", erklärten die Einsatzleiter der Polizei am Donnerstag. Man hoffe, die Aufzeichnungsgeräte zu finden, die Aufschluss über die Unfallursache geben können.

Eine "kleine schwarze Box in der Größe einer Zigarettenschachtel", die sogenannte Data Control Unit, könne Hinweise darauf geben, weshalb der Hubschrauber in den See stürzte, so Werner Senn, Leiter der Abteilung Flugpolizei im Innenministerium. Unter anderem hätte die Box die Parameter für die Rotordrehzahl aufgezeichnet. "Hoffentlich finden wir sie unbeschädigt auf", sagte Senn. Auch das Navigationssystem könne weiterhelfen, falls es gefunden werde.

Bergeeinsatz birgt Gefahren
"Wenn nicht gewisse Teile für die Unfallauswertung von Bedeutung wären, würden wir das wahrscheinlich gar nicht machen", so Wolfgang Falch, ein Vertreter der Bergefirma, über die Gefährlichkeit des Einsatzes. Die Wrackteile würden schließlich in 104 Metern Tiefe liegen, zudem würde deren "Scharfkantigkeit" ein Gefahrenpotenzial darstellen. "Wenn sich da ein Taucher verhängt, könnte das sein Todesurteil bedeuten", schilderte Falch.

Sechs Spezialtaucher aus Deutschland würden in die Tiefe gehen. 33 Mann des österreichischen Bundesheers, die Berufsfeuerwehr Innsbruck, die Freiwilligen Feuerwehren der Umgebung, die Wasserrettung sowie ein Notarzthubschrauber würden für die nötigen Assistenzleistungen sorgen, so der Tiroler Landespolizeikommandant Helmut Tomac.

Acht Lkws liefern Gerätschaften an
Am Donnerstag wurde mit den Vorbereitungsarbeiten für den Einsatz begonnen. Eine 20-Tonnen-Fähre und eine Seilwinde, die Lasten bis zu sechs Tonnen heben kann, sollen herbeigeschafft werden. Allein acht Lkws würden die für die Bergung benötigten Gerätschaften anliefern. Die kommenden zwei Tage würden für Testläufe und Vorbereitungen genutzt. Aller Voraussicht nach werde für die Dauer der Bergungsarbeiten wieder ein Platzverbot erlassen.

Vier Menschen bei Absturz getötet
Bei dem Absturz am 30. März kamen alle vier Menschen an Bord des Eurocopter - drei Tiroler und ein Schweizer - ums Leben. Unmittelbar nach dem Unglück wurde der Leichnam des 38 Jahre alten Flugbegleiters geborgen. Im Hubschrauber befanden sich darüber hinaus der 41-jährige Pilot aus Tirol, ein 53-jähriger einheimischer Grenzpolizist und ein Schweizer Polizist (43). Der Schweizer konnte am Freitagabend als der letzte der vier Insassen an die Oberfläche geholt werden. Alle Wrackteile wurden vom Verkehrsministerium beschlagnahmt. Ein Ergebnis der Flugunfallkommission dürfte erst in mehreren Monaten feststehen.

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