320 Euro Strafe

Mitschülerin per SMS gemobbt: 15-Jährige verurteilt

Österreich
07.04.2011 15:56
Ein in der Rechtsprechung äußerst seltener, wenn nicht gar bisher einmaliger Fall, ist nun am Landesgericht Feldkirch in Vorarlberg abgehandelt worden. Wegen gefährlicher Drohung gegenüber ihrer gleichaltrigen Kollegin wurde eine 15-jährige Schülerin zu einer teilbedingten Geldstrafe in Höhe von 320 Euro verurteilt. Das Mädchen hatte sein Opfer systematisch gemobbt und unter anderem via SMS gedroht, es zu verprügeln. Die Schülerin nahm schließlich ihren Mut zusammen und ging zur Polizei.

Während der täglichen Fahrt zur Schule soll die Jugendliche ihrer Kollegin mehrmals via SMS gedroht haben, sie "zusammenzuschlagen". Am Mittwoch landete die Sache nun vor dem Richter. Die 15-Jährige zeigte sich geständig, ihr Verhalten tue ihr leid, erklärte ihr Anwalt.

"Ich glaube, Sie brauchen das"
Das Mädchen wurde zu einer Geldstrafe von 320 Euro verurteilt, 120 Euro muss die Jugendliche bezahlen, der Rest wurde auf Bewährung ausgesprochen. "Ich glaube, Sie brauchen das", erklärte Richterin Birgit Fink in der Urteilsbegründung.

Sollte das Mädchen die Geldstrafe selbst nicht aufbringen kann werden die Eltern zu Verantwortung gezogen, wie Gerichtssprecher Günter Flatz gegenüber der "Krone" erklärt. "Falls sich die tatsächlich weigern, wird eine Freiheitsstrafe verhängt werden – in einer speziellen Jugendanstalt." Die 15-Jährige erbat sich allerdings Bedenkzeit, das Urteil ist daher noch nicht rechtskräftig.

Vorbild für Mobbing-Opfer
Die Entscheidung, ihre Widersacherin anzuzeigen, ist vermutlich bahnbrechend für viele weitere Opfer, die sich an heimischen Schulen gemobbt fühlen. Kann jetzt das Mobbing-Opfer wieder in Ruhe Schulbus fahren? "Der Schock sitzt sehr tief", so Flatz.

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