Festplatten-Mythen

Die größten Irrtümer der Datenrettung

Elektronik
08.04.2011 15:15
Wenn die Festplatte plötzlich streikt, ist guter Rat teuer. Auf der Suche danach stoßen Nutzer jedoch immer wieder auf Mythen und Gerüchte, die mehr Schaden anrichten, als zu helfen, warnt der Datenrettungsspezialist Attingo. krone.at zeigt dir die den Experten zufolge größten Irrtümer der Datenrettung.

Neue Festplatten gehen nicht kaputt
Ob alte oder neue Festplatte - jede kann durch Überhitzung oder Erschütterungen beschädigt werden, warnt Attingo. Die Betriebsstunden oder das Kaufdatum des Datenträgers sagen nichts über die Wahrscheinlichkeit eines Defekts aus.

Mehrfach überschreiben nötig
Der Mythos, nur eine mehrfach überschriebene Festplatte sei sicher gelöscht, basiert auf einer Theorie zum Restmagnetismus. Moderne Festplatten sind jedoch anders gebaut, mehrfaches Überschreiben ist daher sinnlos. Man solle stattdessen darauf achten, dass tatsächlich alle Sektoren überschrieben wurden.

Festplatte ins Tiefkühlfach
In einigen Internetforen wird das Gerücht verbreitet, streikende Festplatten könnten per "Schocktherapie" im Tiefkühlfach wieder flottgemacht werden. Attingo zufolge ist das "glatter Unfug". Ganz im Gegenteil ist der Schaden danach eher größer als kleiner.

SSD-Platten sind ausfallsicher
SSD-Festplatten sind zwar gegen mechanische Schäden besser geschützt als andere, da in ihnen keine mechanischen Teile verbaut sind - hundertprozentig vor Schäden geschützt sind sie jedoch nicht.

Hersteller müssen für Datenwiederherstellung zahlen
Ist eine Festplatte defekt, haftet der Hersteller nicht für die Rekonstruktion der Daten. Zwar kann das Gerät innerhalb der Garantiefrist gegen ein neues getauscht werden, doch für die Kosten der Datenwiederherstellung auf dem defekten Speicher muss der Kunde aufkommen.

RAID schützt vor Datenverlust
RAID bedeutet Redundant Array of Independent Disks, ein solches System besteht aus mehreren Festplatten, die zu einem logischen Laufwerk verbunden werden. Es erzeugt Daten mehrfach, sodass bei einem Ausfall einer Komponente das RAID-System als Ganzes seine Funktionalität behält. Dies ist jedoch nicht mit Datensicherung gleichzusetzen, denn logische Probleme wie Dateisystemfehler oder gelöschte Dateien kann RAID nicht ausgleichen. Die vermeintliche Sicherheit ist immer öfter fatal - allein im letzten halben Jahr habe sich die Zahl der RAID-6-Datenrettungsfälle verfünffacht, berichtet Attingo.

Vakuum in der Festplatte
Ebenfalls ein Irrtum ist die Annahme, im Inneren einer Festplatte herrsche ein Vakuum - in Wahrheit ist es jedoch Luft. Die Warnung, man solle den Datenträger nicht aufschrauben, stimmt jedoch - denn schon kleinste Staubpartikel können zum Ausfall führen.

Elektronik kann man selbst tauschen
Oft ist defekte Elektronik schuld am Ausfall einer Festplatte. Diese jedoch als Laie gegen vermeintlich baugleiche austauschen zu wollen, ist oft ein fataler Fehler, warnt Attingo. In der Elektronik sind oft Firmware-Informationen und andere wichtige Parameter gespeichert - werden sie entfernt, sind die Daten meist nur mit erheblich höherem Aufwand zu retten.

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