Prozess in Feldkirch

Vater vergewaltigte und schwängerte seine Töchter

Österreich
07.04.2011 16:12
Von der Öffentlichkeit bis dato unbemerkt ist in Vorarlberg ein schwerer Missbrauchs- und Inzestfall aufgeklärt und nunmehr prozessiert worden. Am Mittwoch wurde ein 64-Jähriger am Landesgericht Feldkirch zur Höchststrafe von 15 Jahren - nicht rechtskräftig - verurteilt. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, Gerichtsreporter waren nur zur Urteilsverkündung zugelassen.

Der Mann hat laut Gericht seine beiden Töchter jahrelang äußerst brutal missbraucht, mit Gewalt zum Geschlechtsverkehr gezwungen und mit einer von ihnen zwei Kinder gezeugt. Eines starb bei der Geburt, das zweite Kind ist schwer behindert und lebt bei einer Pflegefamilie. Die beiden Töchter sind bis heute traumatisiert. 

Wegen Vergewaltigung und geschlechtlicher Nötigung ist der 64-Jährige nun am Donnerstag in erster Instanz schuldig gesprochen worden. Die Beweisführung erfolgte durch ein DNA-Gutachten, das die Vaterschaft zweifelsfrei klärte. Der Angeklagte äußerte sich vor Gericht nicht, der Prozess dauerte nur zwei Stunden. Für die erlittenen Qualen erhielten die Töchter Entschädigungen in Höhe von 99.000 Euro bzw. 19.000 Euro zugesprochen. Der Richter meinte nach Abschluss der Urteilsverkündigung, er habe noch nie einen derart grausamen Fall in seinem Gericht erlebt. Der Angeklagte schwieg, während das Urteil verlesen wurde.

Martyrium begann mit 16 und 17
Der Fall kam nach einer Anzeige der beiden Opfer ins Rollen. Bei der älteren Tochter begannen die Taten 1984 - das Mädchen war damals etwa 16 Jahre alt - und endeten 1989. Ein Jahr später missbrauchte der Mann erstmals auch seine jüngere, damals 17-jährige Tochter. Ihr Martyrium dauerte bis 1996 an.

Die Frauen zeigten ihren Vater bereits 1999 erstmals an. Der Mann wurde daraufhin per internationalem Haftbefehl gesucht, da er in seine südosteuropäische Heimat zurückgekehrt war. Nach seiner Verhaftung wurde er im April 2010 nach Österreich überstellt und saß seither in der Justizanstalt Feldkirch in Untersuchungshaft.

Die Übergriffe ereigneten sich laut Gerichtssprecher Reinhard Flatz im Familienverband. Über die damalige Situation der Familie konnte Flatz am Donnerstag aber keine Auskunft geben. Auch über Kontakte zu einer Fürsorgeeinrichtung bzw. zur Jugendwohlfahrt fänden sich in den ihm vorliegenden Akt kein Hinweis.

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