Absage an Edlinger

Andreas Herzog wird nicht Rapids Sportdirektor

Fußball
06.04.2011 12:37
Wunschkandidat Andreas Herzog wird doch nicht neuer Sportdirektor von Rapid Wien. Der 42-Jährige hat seinem Ex-Klub, bei dem er 2003 seine Spielerkarriere beendete, am Mittwoch eine Absage erteilt und bleibt stattdessen lieber U21-Teamchef. Herzog wäre für den Präsidenten des Rekordmeisters, Rudolf Edlinger, der erste Anwärter für die Nachfolge des am 1. April zurückgetretenen Alfred Hörtnagl gewesen.

Der 103-fache Internationale, der sich vom Interesse seines "Herzensklubs" geehrt zeigte, verzichtet auf den Job, nachdem er eine Nacht über das Angebot geschlafen hatte.  "Ich war am Anfang sehr interessiert. Ich war sogar Feuer und Flamme", so Herzog. Erst in der Früh sei ihm bewusst gewesen, dass er derzeit lieber mit den Spielern auf dem Platz als im Management arbeite. "Entweder ich mache etwas zu 100 Prozent oder ich mache es gar nicht. Wenn ich derzeit lieber Trainer bin, kann ich keinen anderen Job machen", erklärte Herzog, der seit 2009 U21-Teamchef ist.

Zuvor war er beim A-Team des ÖFB als Assistent von Teamchef Karel Brückner tätig. Nach dem achtmonatigen Intermezzo des Tschechen erhielt Dietmar Constantini den Vorzug als Cheftrainer.

Der ÖFB war eingeweiht
Rapid und Herzog hatten den ÖFB über ihre geplanten Gespräche informiert. "Es war eine völlig korrekte Vorgehensweise von ihm", betonte ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner am Dienstag. Edlinger und Herzog hatten sich daraufhin zu einem laut Rapid-Angaben "konstruktiven und freundschaftlichen Gespräch" getroffen. Darin habe der Wunschkandidat dem Klub seine Absage begründet. Schon zuvor hatte Herzog durchblicken lassen: "Wenn Rapid Interesse zeigt, muss man reden. Ich bin aber mit meinem derzeitigen Job sehr zufrieden!"

Mit dem neuen U21-Team, das heuer bisher alle drei Testspiele gewonnen hat, strebt er die Qualifikation für die EM 2013 in Israel an. "Es macht mir Spaß, mit den besten jungen Fußballern des Landes zu arbeiten", versicherte Herzog.

Edlinger schwört auf den Rapid-Geist
Die Hütteldorfer werden daher Verhandlungen mit weiteren Kandidaten führen. Edlinger will bei der Suche nichts überstürzen. Kolportierte Namen wollte der frühere Finanzminister am Mittwoch nicht kommentieren. Edlinger beschreibt das Anforderungsprofil des künftigen Sportchefs so: "Meine Tendenz ist es, Rapid-Spieler heimzuholen, die wissen, was Rapid-Geist bedeutet." Dies sei jedoch nicht das einzige Kriterium. "Er muss einen Überblick über den Markt und sich seit seinem Ausscheiden als Spieler mit der Materie beschäftigt haben", sagte Edlinger.

Peter Pacult wird in die Sportdirektorsuche nicht eingebunden. "Das ist eine Entscheidung der Vereinsleitung", sagte Edlinger. Der Wunsch Pacults nach einem Modell a la Felix Magath, das Kompetenzen von Trainer und Sportdirektor vereinigt, sei für das Präsidium nie zur Debatte gestanden. "Ich möchte in diesem Bereich zwei Meinungen haben", betonte Edlinger.

Windtner über Herzogs Entschluss erfreut
ÖFB-Präsident Leo Windtner zeigte sich nach Herzogs überdachter Entscheidung, dem Verband treuzubleiben, erfreut. "Ein Wechsel von Andi wäre ein enormer Verlust für uns gewesen", betonte der Oberösterreicher. Er verstehe aber das Interesse an der neuen Chance. "Das Angebot von Rapid ist nicht nur eine Auszeichnung für Herzog persönlich, sondern auch für den ÖFB, und es beweist, dass gerade im ÖFB-Nachwuchsbereich hervorragend qualifizierte Persönlichkeiten tätig sind", meinte Windtner.

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(Bild: KMM)



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