"Bin optimistisch"

Verhandlungen zum Lehrerdienstrecht gestartet

Österreich
05.04.2011 14:48
Optimistische Grundstimmung hat am Dienstag nach dem Start der Verhandlungen zum neuen Lehrerdienstrecht geherrscht. Nach dem rund 45-minütigen Treffen zeigten sich sowohl Unterrichtsministerin Claudia Schmied als auch GÖD-Chef Fritz Neugebauer betont zuversichtlich - auch wenn keinerlei Inhalte besprochen wurden. Die Lehrergewerkschafter, die nicht eingeladen war, äußerten unterdessen Zweifel, dass ihnen bei dem für Mai geplanten Termin mit Regierungsvertretern ein fertiges Konzept vorgelegt wird.

"Ich bin von der Stimmungslage durchaus optimistisch", so Neugebauer nach dem Treffen. Allerdings sei klar, dass "sehr, sehr viel Arbeit auf uns zukommt", so Schmied.

Bei dem Treffen wurde von der Regierung ein Papier mit den Eckpunkten des neuen Dienst- und Besoldungsrechts vorgelegt. Inhaltlich wollte Neugebauer diesen Vorschlag nicht kommentieren, das sei Aufgabe der Lehrerteilgewerkschaften. Auch einen Zeitplan wollte er nicht nennen: "Von mir hören Sie keinen Zeitplan." Aus Schmieds Sicht soll das Projekt hingegen bis zum Jahresende beendet sein.

Schmied: "Viel mehr als Stundenzählen"
Eine auf die Zahl der Unterrichtsstunden begrenzte Debatte werde sie sicher nicht beginnen, betonte Schmied. Beim neuen Dienstrecht "geht es um viel mehr als Stundenzählen". Wiederholte Ansagen von Lehrervertretern, dass sie keiner Anhebung der Arbeitszeit zustimmen werden, kommentierte sie mit: "Warten wir die Gespräche ab." Ziel sei es, ein neues Arbeitsmodell zu entwickeln und junge Menschen wieder für den Beruf Lehrer zu begeistern.

Dazu sollen nun mehrere Arbeitspakete mit der Lehrergewerkschaft verhandelt werden. Noch im April werde die Hauptarbeitsgruppe, bestehend aus den Regierungsvertretern und den Verhandlern der Lehrergewerkschaften, "einen sehr intensiven Arbeitsprozess starten", spätestens Anfang Mai sollen dann Verhandlungen in Detailarbeitsgruppen beginnen. Welche Themenpakete genau von diesen behandelt werden, soll noch ausverhandelt werden. Die Regierung hat sechs Themenpakete (Berufsbild, Funktionslaufbahn, Besoldungsmodelle, mittleres Management und Schulleitung sowie Verwaltungspersonal und Übergangsbestimmungen) vorgeschlagen, die allerdings noch abgeändert werden können.

Neugebauer: Lehrer "zu Unrecht negativ punziert"
Neugebauer kündigte an, nun den Lehrergewerkschaftern von dem ersten Gespräch zu berichten. Kritik übte er daran, dass das Bild von den Lehrern in der Öffentlichkeit "in den letzten Jahren zu Unrecht negativ punziert" worden sei. "Wir müssen nicht bei null beginnen", verwies er darauf, dass das österreichische Schulsystem schon jetzt einen hohen Standards habe, "den entwickeln wir weiter".

Bei dem ersten Treffen saßen dem Gewerkschaftschef von Dienstgeber-Seite neben Schmied auch Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, ÖVP-Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka und ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon gegenüber. Diese bilden jene Steuerungsgruppe, die im Laufe der Verhandlungen zwischen Fachbeamten und den Teilgewerkschaften der Lehrervertretung (Pflichtschulen, AHS, berufsbildende mittlere und höhere Schulen, Berufsschulen, Landwirtschaftslehrer) die Linie des Bundes vorgibt und abstimmt.

Lehrergewerkschaft erkennt keine "bestimmte Richtung"
FCG-Funktionär Walter Riegler, Vorsitzender der ARGE Lehrer in der Gewerkschaft, beklagte das Fehlen einer möglichst genauen Beschreibung der künftigen Lehrerarbeit. Mittlerweile glaube er nur noch, dass die Regierung eine "eine bestimmte Richtung" vorgegeben wird. Die Lehrergewerkschafter hoffen dennoch auf eine Einigung, mit der auch sie leben können. "Ich bin nicht guter Hoffnung, aber immerhin voller Hoffnung", sagte Jürgen Rainer (FCG), Vorsitzender der Lehrervertretung an den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen.

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