Eskalierende Gewalt

UNO greift in den blutigen Konflikt der Elfenbeinküste ein

Ausland
05.04.2011 07:48
UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat wegen der eskalierenden Gewalt gegen Zivilisten in der Elfenbeinküste Angriffe von Blauhelmen der Vereinten Nationen auf Stellungen des abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo angeordnet. Das geht aus einer Erklärung hervor, die Ban am Montagabend in New York herausgab. "Ich habe die Mission angewiesen, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um den Einsatz von schweren Geschützen gegen die Zivilbevölkerung zu verhindern", teilte Ban mit.

Die ausländischen Militärhubschrauber hätten unter anderem ein Militärlager der Gbagbo-Truppen unter Beschuss genommen, berichteten französische Medien. Der Élysée-Palast in Paris bestätigte, dass französische Truppen an Angriffen der UNO-Mission gegen die Soldaten von Gbagbo beteiligt sind. Präsident Nicolas Sarkozy habe in einem Schreiben an Ban zugesichert, dass die französische Armee bereit sei, die schweren Waffen zu zerstören, mit denen Gbagbos Anhänger gegen die Zivilbevölkerung vorgingen.

Augenzeugen in der Wirtschaftsmetropole Abidjan berichteten am Montagabend von heftigen Feuergefechten und dem Einsatz schwerer Artillerie. "Wir werden dieses Bombardement nicht überleben", klagte verzweifelt eine Frau, die nahe eines Militärcamps wohnt. "Bevor wir uns unter dem Bett versteckten, habe ich aus dem Fenster den Feuerball einer Explosion und schwarzen Rauch am Himmel gesehen." Bereits seit Tagen hatten die meisten der rund vier Millionen Einwohner der größten Stadt des Landes wegen der Kämpfe ihre Häuser nur in Notfällen verlassen.

Ex-Präsident verweigert Rücktritt
Gbagbo war im vergangenen November abgewählt worden. Er weigert sich aber, die Macht über sein Land abzutreten. Seitdem gibt es einen blutigen Konflikt mit dem eigentlichen Gewinner der Wahl, Alassane Ouattara. Obwohl Ouattaras Republikanische Truppen (FRCI) Abidjan seit Tagen umzingelt haben, hielt der Widerstand der Gbagbo-Truppen an. Außerhalb Abidjans kontrolliert die FRCI den größten Teil des westafrikanischen Landes.

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